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Umwelt & Sport

Neue Politik für Behinderte: Mut zur Selbstständigkeit

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Das Land Schleswig-Holstein will in Kürze Gesetze ändern, um Menschen mit Behinderungen mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen. Dies wurde jetzt auf einer Tagung der Wohlfahrtsverbände in Kiel bekannt. Die Betroffenen sollen damit in die Mitte der Gesellschaft geholt werden. Auch die Vorwerker Diakonie fördert die Inklusion von Menschen mit Behinderungen.So könnten viele der 10.000 Menschen mit Behinderungen, die in schleswig-holsteinischen Behindertenwerkstätten arbeiteten, auch in der freien Wirtschaft tätig sein – hieß es auf der Tagung. Auch eine Reihe von Menschen mit Behinderungen, die heute in Behindertenhilfeeinrichtungen wohnten, könnten alleine in ihrer eigenen Wohnung leben.

Diese Forderungen sind bei der Vorwerker Diakonie in Lübeck bereits seit langem Leitlinie ihrer Arbeit für Menschen mit Behinderungen. „Seit mehr als zwei Jahrzehnten ermöglichen wir Menschen mit geistigen Behinderungen so zu leben, wie jeder andere auch“, sagt Hans-Uwe Rehse, Theologischer Vorstand der Vorwerker Diakonie. „Wir begleiten derzeit bereits mehr als 100 Menschen mit Behinderungen ambulant. Das heißt, sie leben in ihrer eigenen Wohnung und werden je nach Bedarf von einer pädagogischen Fachkraft unterstützt.“ Ziel ist dabei, die Menschen soweit zu verselbständigen, dass sie zunächst immer weniger und irgendwann keinerlei Unterstützung mehr brauchen. „Und das gelingt uns“, sagt Rehse.

Beim Thema Arbeit versucht die Vorwerker Diakonie in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen in und um Lübeck so viele Arbeitsplätze wie möglich außerhalb von Behindertenwerkstätten zu schaffen. „Wir haben derzeit bereits 40 solcher Arbeitsplätze erschlossen, auf denen Menschen mit Behinderungen tätig sind. Dabei sind sie voll in die dortigen Betriebsabläufe eingebunden“, so Rehse. „Von uns erhalten die Arbeitnehmer mit Behinderungen die notwendige Begleitung, aber auch die Unternehmen bekommen Beratung und Unterstützung.“ Beispiel: Ein junger Mann mit Beeinträchtigungen, der seit fast zwei Jahren in einer Lübecker Großbäckerei sozialversicherungspflichtig tätig ist. „Vorher hat er in unserer eigenen Bäckerei, also einem Werkstattbetrieb, gearbeitet. Irgendwann war er soweit und gemeinsam haben er und der Betrieb den Schritt gewagt.“ Bis 2009 will die Vorwerker Diakonie 70 solcher Arbeitsverhältnisse realisieren. Damit das gelingt, hat die Vorwerker Diakonie eine Integrationsassistentin eingestellt, die Kontakt mit Unternehmen sucht. Unternehmen, die Interesse an einer solchen Kooperation haben, können sich unter 0451 4002 151 oder brune@vorwerker-diakonie.de mit der Vorwerker Diakonie in Verbindung setzen.

Zusatzinformation Vorwerker Diakonie
Das diakonische Unternehmen ist auf allen sozialen Arbeitsfeldern tätig. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Behindertenhilfe. In den Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe leben 600 Menschen, über 700 arbeiten in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.