Schüler erkunden ehemaliges Grenzgebiet
11. Radtour entlang ehemaliger innerdeutscher Grenze zwischen Lübeck und Boizenburg.
Auf einer Radtour zwischen Lübeck und Boizenburg erkunden vom 14. bis 18. Juli 2025 22 Schülerinnen und Schüler aus Lübz, Malchin und Rostock die Geschichte der innerdeutschen Grenze. Auf der inzwischen 11. Tour des Landesbeauftragten für M-V für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Landeszentrale für politische Bildung M-V und des Vereins Politische Memoriale e.V. informieren sich die Teilnehmenden auf über 130 Kilometern an historischen Orten und im Gespräch mit Zeitzeugen und Experten über die Entwicklung der innerdeutschen Grenze, deren Sicherung und Überwachung sowie die Auswirkungen der Grenze auf das Alltagsleben der Menschen.Mit einer biografischen Einführung, einem Zeitzeugengespräch und einem Gedenken wird an Michael Gartenschläger erinnert, der 1976 von einem Stasi-Spezialkommando erschossen wurde bei dem Versuch, Selbstschussanlagen vom Grenzzaun abzubauen. Bei der Radtour werden außerdem die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung des Projektes „Grünes Band“ sowie des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe thematisiert und eine Verbindung zwischen Grenzgeschichte und Naturschutz hergestellt.
Bei einem Gespräch zum Brandanschlag in Mölln 1992 und dem Besuch der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes M-V in Nostorf-Horst wird über Fragen zum gesellschaftlichen Zusammenleben, zu Migration, Integration und Rassismus in der Transformationszeit, aber auch in der Gegenwart diskutiert. Abschließend steht die Erinnerungskultur im Fokus: Was ist eine zeitgemäße Form der Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Gedenkens an die Opfer nach 35 Jahren deutscher Einheit? Fachlich begleiten die Tour der Landesbeauftragte Burkhard Bley, der Leiter des Grenzhus Schlagsdorf Dr. Andreas Wagner (Politische Memoriale e.V.) und Carsten Socke von der Landeszentrale für politische Bildung.
Foto: Marcus Glahn ·
