Solarleitfaden: Grüne Fraktion diskutiert Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Stadtbildpflege

Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN in der Lübecker Bürgerschaft begrüßt den neuen Solarleitfaden der Hansestadt Lübeck grundsätzlich als wichtigen Schritt, um Klimaschutz und Denkmalschutz stärker aufeinander abzustimmen. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Diskussion innerhalb der Fraktion: Die Fragen rund um Photovoltaik in sensiblen Stadtbereichen sind komplex – und verdienen eine offene, kritische und lösungsorientierte Debatte.Kimberly D’Amico, Bürgerschaftsmitglied und Mitglied im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege  betont:
„Wir freuen uns sehr, dass die Hansestadt Lübeck mit dem neuen Solarleitfaden einen konstruktiven Weg beschreitet, wie Denkmalschutz und Klimaschutz in Einklang gebracht werden können. Der Erhalt unserer historischen Bausubstanz insbesondere in unserem UNESCO Weltkulturerbe, darf nicht als Hindernis verstanden werden, sondern muss in die nachhaltige Stadtentwicklung so eingebunden werden, dass deren Schutz gewährleistet bleibt.“

Baupolitiker Stephan Wisotzki sieht an einigen Stellen des Leitfadens jedoch noch Klärungsbedarf:
„Der Solarleitfaden trifft in meinen Augen insbesondere im Bereich der Erhaltungssatzungen pauschale Festlegungen, die mindestens diskutabel sind. Die Bürgerschaft hat mit dem Beschluss des Klimanotstands, dem Masterplan Klimaschutz und weiteren Aufträgen klare Vorgaben gemacht – viele davon sind bisher nicht umgesetzt. Lübeck landet beim PV-Ausbau im Ranking der DUH auf einem der letzten Plätze. Das ist nicht akzeptabel.“

Beide sind sich einig, dass die Lösung nicht im „Entweder-oder“, sondern im „Sowohl-als-auch“ liegt.
„ Der neue Solarleitfaden kann ein Instrument sein, um beides zu ermöglichen – vorausgesetzt, er wird mit Transparenz, Fachwissen und einem echten Willen zur Kooperation angewendet. Es braucht eine Verwaltung, die Beratung statt Hürden bietet.“

Die Fraktion wird den Solar Leitfaden in den kommenden Wochen intensiv diskutieren. Ziel ist es, gemeinsam mit Verwaltung und Stadtgesellschaft ein praktikables Regelwerk zu etablieren, das sowohl dem Klima als auch dem Charakter Lübecks gerecht wird.