Wissenschaft

Spannende Premiere auf der Lübecker Freilichtbühne: Robin Hood

Lokales
Die Lübecker Freilichtbühne in den Wallanlagen setzt in diesem Sommer auf
Abenteuer. Erstmals am kommenden Freitag (27. Juli) und dann bis 8. September 2007 donnerstags bis samstags verteidigt Robin Hood ab 20 Uhr die arme Bevölkerung Nottinghams. Robin Hood hat für Zuschauer jeden Alters seinen Reiz: Wilde Verfolgungsjagden, Schwertduelle, Bogenschießen, Romantik, Sehnsucht und jede Menge Humor.
Klaus-Hagen Latwesen, ehemaliger Intendant der Karl-May-Spiele und
Winnetou-Darsteller, hat das Abenteuertheater Robin Hood auf der
Lübecker Freilichtbühne inszeniert. „Robin Hood und Winnetou sind Helden“, sagt Klaus-Hagen Latwesen, auch Regisseur des Abenteuertheaters. „Während Winnetou vor allem im deutschsprachigen Raum bekannt ist, kennt man Robin Hood auf der ganzen Welt.“ Er hat auch eigens für die Freilichtbühne das Stück bearbeitet, eingerichtet und aktualisiert.

„Robin Hood weckt unsere Kindheitsträume“, so Klaus-Hagen Latwesen weiter, „Diese Legende spricht die ganze Familie an.“ Der Regisseur ist ehemaliger Intendant der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg und Winnetou-Darsteller. Er legt nicht nur Wert auf wilde Verfolgungsjagden, sondern auch auf Tiere. „In meiner
Zeit als Intendant in Bad Segeberg waren immer viele Tiere auf der Bühne.“ Die Tiere unterstützen die Atmosphäre. Schafe, Hühner, Ziegen und Pferde mit einer Kutsche finden auf der Lübecker Freilichtbühne Platz.

Klaus-Hagen Latwesen nutzt nicht nur die Bühne, sondern das gesamte Freilichttheater. „Es gibt ein mittelalterliches Dorf, die Burg von Nottingham und den Sherwood Forest.“ Der Zuschauer sitzt hier mitten im Abenteuer. „Wir haben hier eine wunderschöne kleine intime Bühne“, sagt Klaus-Hagen Latwesen. Auf der immerhin 52 Meter breiten Bühne werden die Zuschauer ihren Helden ganz nah sein.

Das Schauspielerensemble verleiht dem Stück einen ganz eigenen Charme. Robin Hood, Jerzy Fabian Kosin, der unter anderem am Theater in der Basilika in Hamburg spielt, gibt einen heldenhaften, mutigen und wachen Hauptdarsteller. Seine Gegenspieler, der Sheriff von Nottingham, Rodolphe Bonnin, und Guy von Gisborne, Ron Matz, spielen ihre Rollen herrlich fies. Neben den Schauspielern und den Tieren finden zusätzlich 25 Statisten, die jeweils in drei verschiedene Rollen schlüpfen müssen, Platz auf der Bühne. Dabei wird der Robin-Hood-Stoff immer mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt. Neben aller Spannung sind die nebenbei erzählten Geschichten einfach komisch. Der Regisseur lässt es sich sogar nicht nehmen, am Ende des Stückes in die Rolle des väterlichen Richard Löwenherz zu schlüpfen.

Die Handlung
England im tiefsten Mittelalter. Robin von Locksley kehrt nachdem er an König
Richards Seite in den Kreuzzügen gekämpft hat in seine Heimat zurück. Doch nichts
ist mehr wie es einmal war. Sein Vater, der gutmütige Lord von Locksley, wurde
ermordet, das Familienanwesen ist zerstört. Die Bevölkerung muss immer mehr
Steuern zahlen und sich der Willkür des hinterhältigen Prinzen, der Bruder Richard
Löwenherz‘, dem Sheriff von Nottingham und seines Vetters, dem Guy von Gisborne,
aussetzen.

Am Grab seines Vaters trifft Robin seine Jugendliebe Lady Marian wieder. Marians
Vater, der Baron von der Lear, wird vom Sheriff in „Schutzhaft“ gefangen gehalten.
Nach der Wiedersehensfreude trifft Robin im Sherwood Forest auf eine Gruppe
Gesetzloser, die für die Rechte der Unterdrückten kämpfen wollen. Allerdings
brauchen sie noch einen Anführer, der mit Robin zur rechten Zeit kommt. Nach einem kämpferischen Spaß erhält Robin seinen neuen Namen: Robin Hood.

Mit seinen Gefolgsleuten macht Robin Hood von nun an den Sherwood Forest
unsicher. Die Reichen werden bestohlen und das Geld an die Armen verteilt. Die bunte Gruppe hält die Schergen des Sheriffs in Schach. Bei dem Überfall auf den
Bischof befreien sie den munteren Pater Tuck. Von nun an hat die Truppe
schlagkräftigen wie geistigen Beistand.

Lady Marian und Robin Hood haben sich mittlerweile offen ihre Liebe gestanden.
Marian will nun zu ihrem Vater und sucht deshalb den Sheriff auf. Dieser nimmt nun
auch die Lady gefangen und will mit einer List, einem Bogenschießwettbewerb, Robin Hood gefangen nehmen und exekutieren. Fast gelingt der Plan. Denn Robin wird gefangen genommen. Aber dank der Hilfe der vorlauten Bess, Marians Zofe, gelingt ihm die Flucht.

In einem atemberaubenden Showdown gelingt es Robin und seinem Gefolge den
Sheriff und seine Schergen zum Schweigen zu bringen. Als dann überraschend Richard Löwenherz, der König von England, aus seiner Gefangenschaft zurückkehrt, kann sich Robin Hood endlich seiner geliebten Marian widmen.

Regie: Klaus-Hagen Latwesen

Schauspieler
Baron von der Lea – Manfred Thomsen
Frau des Müllers – Britta Hadeller
Guy von Gisborne – Ron Matz
Herold, Wachsoldat – Achim Tabery
Hofnarr – Frank Köster
Lady Marian – Sonja Strauch
Little John – Martin Benz
Lord von Locksley, Bischof von Hereford – Bernd Nönnig
Much Cohle – Steffen Rittershaus
Müller Cohle, Wachsoldat – Mike Dyslewski
Pater Tuck – Sven W. Pehla
Prinz John – Gabriel Wenzel
Richard Löwenherz – Klaus-Hagen Latwesen
Robin Hood – Jerzy Fabian Kosin
Sheriff von Nottingham – Rodolphe Bonnin
Wachsoldat, Trommler – Andreas Malskat
Zofe Bess – Ulrike Mehnert

Hat es Robin Hood wirklich gegeben?
Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die Geschichten um den geächteten Helden
reines Fantasieprodukt sind oder ob sie sich auf wahre Tatsachen stützen. Die Legende des unerschrockenen Rächers ist seit vielen Jahrhunderten überliefert und ihre Ursprünge werden auf das 11. bis 15. Jahrhundert datiert. Vor über 100 Jahren wurden die Abenteuer dann von Howart Pyle niedergeschrieben und sind seitdem aus dem westlichen Kulturgut nicht mehr wegzudenken.

Trotz der Zweifel über die wahre Existenz Robin Hoods gibt es jedoch genügend
Anhaltspunkte, dass zur Regierungszeit von König Richard Löwenherz (1189 – 1199)
tatsächlich eine Bande Vogelfreier unter der Führung eines charismatischen Anführers in den Wäldern des Sherwood Forest die Reichen bestahl und die Armen unterstützte. Den Sherwood Forest gibt es übrigens wirklich und man kann ihn – allerdings längst nicht mehr so wild und gefährlich wie im Mittelalter – in der Nähe der Stadt Nottingham erkunden

Kompakt:
Robin Hood
Frei nach Howard Pyle und Alexandre Dumas Robin des Bois
Freilichtbühne Lübeck, Wallanlagen
Spielzeit: 27. Juli bis 8. September 2007 – Do Fr Sa
Premiere Freitag, 27. Juli 2007
Beginn 20.00 Uhr
Vorstellungsdauer inkl. Pause circa zwei Stunden
Preise: 15 Euro für Kinder (8 – 16 Jahre), 17 Euro für Erwachsene, Gruppen ab 21 Personen je Pers. 14 Euro
Kartenvorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.freilichtbuehne-luebeck.de und unter Telefon 04194 – 7569

Veranstalter: Theater und Musik GbR
Holstenstraße 22, 2461 Sievershütten
Telefon: 04194 – 7564, Fax 04194 – 7539
www.freilichtbuehne-luebeck.de

Vita Regisseur Klaus-Hagen Latwesen

Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Nach erfolgreichen Bühnenjahren als fest engagierter Schauspieler und Regisseur an verschiedenen deutschen Theatern wurde er besonders mit der Titelrolle des Schinderhannes im ZDF in Johannes durch den Wald – die wahre Geschichte des Räuberhauptmannes Schinderhannes bekannt.

Danach folgten Kinospielfilme, in denen er jugendliche Hauptrollen spielte und
weitere TV-Produktionen. Seit sein Wohnsitz Hamburg ist, gastiert er an
dortigen Bühnen und gehört zum Ensemble der Hamburger Kammerspiele
unter Prof. Ida Ehre. Ab 1977 produzierte und finanzierte er erstmalig eigene Theatertourneen, Abenteuer-Theater auf der Bühne. Er zeigte und spielte erfolgreich eigene Bühnenstücke frei nach Karl-May und Dumas. Gleichzeitig war er der Regisseur und Hauptdarsteller.

Ab 1981 übernahm Klaus-Hagen Latwesen die künstlerische Leitung der Karl-May-
Spiele in Bad Segeberg (7 Jahre) und brachte sie wieder auf neuen Erfolgskurs mit
Zuschauerrekorden von bis zu 300 000 Besuchern in einer Sommersaison. Er
arbeitete dort als Intendant, Regisseur, Autor und Hauptdarsteller. Außerdem schreibt der 63-Jährige Textbücher für Bühnenstücke und Drehbücher für
das Fernsehen. Gleichzeitig entwickelte er sich neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur zum Action-Spezialisten als Stunt-Choreograph und Coordinator.