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Umwelt & Sport

Travemünder Woche: Jan Kurfelds einsame Finn-Show

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Der 20-Jährige Jan Kurfeld aus Wismar war am siebten Tag der 119. Travemünder Woche in der olympischen Finn Dinghy-Klasse nicht zu schlagen. Mit zwei Tagessiegen baute er die Gesamtführung am Freitag vor Thomas Reger aus Kiel auf neun Punkte aus. Hier die weiteren Ergebnisse von Freitag. Foto: MK/Travemünder WocheZwei Siege gelang auch den Berliner Männern Jan-Jasper Wagner und Lennart Scheuffler im 470er. Doch damit verkürzten sie nur den Rückstand auf die Däninnen Henriette Koch und Lene Sommer. Nach sechs Einzelsiegen im 49er konnten Erik Heil und Thomas Plößel (ebenfalls Berlin) es sich leisten, das letzte Tagesrennen nicht ins Ziel zu bringen. Der Vorsprung vor Max Lutz und Lennard Harneit aus Bünsdorf betrug dennoch 15 Punkte.

Bei frischem Ostnordost Wind und bis zu zwei Meter hohen Wellen vor der Küste Travemündes boten vor allem die 49er auf der strandnahen Bahn Beach spektakulären Segelsport. „Uns hat das riesigen Spaß gemacht“, meinten die ungefährdeten Erik Heil und Thomas Plößel, „viel mehr geht auch nicht.“ So manche Teilnehmer aus der zweiten Tabellenhälfte sorgten für Kenterungen und Überschläge Wie in einem Actionfilm.

Seine ganze Klasse zeigte Jan Kurfeld auf der Bahn Charlie, wo sich neben Reger auch der Mastersweltmeister der über 40-Jährigen, Andre Budzin aus Schwerin, und Lokalmatador Simon Grotelüschen die Zähne an dem Junioreneuropameister ausbissen. „Er ist gerade bei den Bedingungen einfach einen Tick schneller“, so Laser-As Grotelüschen, „obwohl mir am Ende meist nur 20 Meter fehlten.“ Am Finn Dinghy habe er Geschmack gefunden, jedoch wolle er da „die nächsten vier Jahre nicht ran.“ Nach verpasster Olympiaqualifikation in diesem Jahr will der Lübecker 2012 bei den Spielen in Weymouth/Großbritannien im Laser dabei sein.

Ihre körperlichen Vorteile gegenüber den zu TW-Beginn besseren Frauencrews spielten die 470er-Männer Wagner/Scheuffler voll aus. Auch die Schwedinnen Sandra Sandquist und Karin Berg als Gesamtdritte und die Tschechinnen Martina Koutna und Michaela Preibischova (4.) hatten bei den harten Bedingungen keine Chance.

Bei der ORC-Europameisterschaft der Sportsboote wurden die Rollen am vorletzten EM-Tag klar verteilt. Alexandre Tinoco aus Tschechien setzte sich mit seiner „Bohemia Express“ mit zwei Tagessiegen gegen seinen Landsmann Milan Hajek von der „Radost II“ durch und führt vor dem Finale mit zweieinhalb Punkten. Gegen die beiden Melges 24 fanden die vier nachfolgenden Max Fun 25 aus den Niederlanden keine Mittel.

Nach der letzten Wettfahrt der Deutsche Folkeboot-Meisterschaft schwärmte der Obmann der Flotte Lübecker Bucht, Heino Haase, von „karibischen Segelbedingungen.“ Der 70-Jährige hatte die DM zur Travemünder Woche geholt und mit 58 Teilnehmern das bisher größte Feld überhaupt zusammen getrommelt. Nachdem der Titel schon am Vortag an das Berliner Trio Nielsen / Dehn / Paschke gegangen war, sicherten sich die Kieler Titelverteidiger Ulf und Dieter Kipcke mit Lars Farien im Endspurt „Silber“.

Obwohl sie während der 119. Travemünder Woche zum ersten Mal geschlagen wurden, steuerten Helge und Christian Sach aus Zarnekau in Ostholstein weiter zielstrebig auf ihren 15. TW-Sieg zu. „Wir waren im zweiten Tagesrennen zu früh gestartet und musste noch einmal über die Startlinie segeln“, so der Steuermann. Die Aufholjagd führte „nur“ noch bis zum dritten Platz, den die Sachs bisher streichen können. Der Vorsprung vor den überraschenden Zweiten Eckart Kaphengst und Rasmus Toepsch (Kiel) beträgt sieben Punkte.

Eine Stunde vor allen anderen Kleinbooten liefen am Morgen die seegehenden Yachten aus dem Hafen von Travemünde aus, um auf die Mittelstrecke nach Grömitz zu gehen. Der Zubringer und die Rückkehr am Sonnabend werden mit in die Wertung für den Supercup der Stadtwerke Lübeck einfließen. Im ersten Teil forderte Wettfahrtleiter Jens Kath die 40 Teilnehmer mit rund 40 Seemeilen um verschiedene Seezeichen in der Lübecker Bucht herum. Dafür brauchten die Schnellsten gut sechs Stunden und die Langsamsten fast siebeneinhalb. „Wir hatten frische bis starke nordöstliche Winde mit Böen von gut sechs Beaufort“, berichtete die Hamburger Crew der Swan 48 „Bigeasy“ (Neunter OSC 5), „das war Segeln vom Feinsten, aber bei Manöver für die meisten schon hart an der Grenze des Machbaren.“

Nach berechneter Zeit ging der Sieg in der Klasse OSC 1 an die „No Name“ von Stefan Moll (Lübeck). Frank Haßlers „Flotte Lotte“ aus Timmendorfer Strand lag in der OSC-2-Gruppe vorn. Die „Funicula“ von Günther Müller-Röhlck (Bremen) gewann im OSC 3 knapp. Die ersten Plätze im OSC 4 mit der „Thessalona“ (Holger Behrens) und OSC 5 mit der „Shoddy“ (Christian Heinritz) gingen nach Heiligenhafen. Die Rückführungswettfahrt nach Travemünde startet am Sonnabend um 11 Uhr vor Grömitz zeitgleich mit dem achten Wettfahrttag der TW mit 13 Bootsklassen auf fünf Bahnen.

Segeln in Zahlen

Ergebnisse vom siebten Tag der 119. Travemünder Woche (Freitag, 25. Juli)

Olympische Klassen

470er
Gesamtstand nach sieben Wettfahrten: 1. Henriette Koch/Lene Sommer (Dänemark) 7 Punkte; 2. Jan-Jasper Wagner/Lennart Scheufler (Berlin) 11; 3. Sandra Sandquist/Karin Berg (Schweden) 19; 4. Martina Koutna/Michaela Preibischova (Tschechien) 25; 5. Markus Meilchen/Michael Justen (Kornwestheim) 34, 6. Kristof Doffing/Jan Kaminski (Darmstadt) 38.

Finn Dinghy
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Jan Kurfeld (Wismar) 4, 2. Thomas Reger (Kiel) 9, 3. Andre Budzien (Schwerin) 10, 4. Simon Grotelüschen (Lübeck) 14, 5. Dirk Meid (Mendig) 19, 6. Friedrich Müller (Emden) 29.

49er
Gesamtstand nach sieben Wettfahrten: 1. Heil Erik/Thomas Plößel (Berlin) 6 Punkte; 2. Max Lutz/Lennart Harneit (Bünsdorf) 21; 3. Yannick Lexebvre/Matthen Janssens (Belgien) 24; 4. Heinrich Bayern/Daniele DiMartino (Kaltenberg) 37; 5. Martin Due/Peter Keller (Dänemark) 39; 6. Michel Münker/Oliver Lewin (Kiel) 44.

Internationale und nationale Klassen:

Deutsche Meisterschaft der Folkeboote
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Nielsen/Dehn/Krzystof (Berlin) 11 Punkte; 2. Kipcke/Kipcke/Farien (Kiel) 15; 3. Furthmann/Mrowka/Ceccotti (Kiel) 23; 4. Rehbehn/Rehbehn/Kringel (Kiel) 23; 5. Breitenbach/Stange/Stange (Kiel) 36; 6. Schneider/Dörband/Thieme (Berlin) 41.

ORC-Europameisterschaft der Sportsboote
Gesamtstand nach acht Wettfahrten: 1. Bohemia Express (Alexandre Tindco/Tschechien) 7 Punkte; 2. Radost II (Milan Hajek/Tschechien) 10; 3. Pandion (Hans Rottger/Niederlande) 21; 4. MXTC (Marco van Driel/Niederlande) 24; 5. Loading Systems (Adrie Gouweleeuw/Niederlande) 28; 6. Black Max (Rinke van der Veen/Niederlande) 30.

Eurocup der 505er
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Jens Findel/Johannes Tellen (Kiel) 5 Punkte; 2. Stefan Köchlin/Andreas Achterberg (Molfsee) 16; 3. Martin Goerge/Axel Priegann (Kiel) 17; 4. Michael Quirk/Simon Reffold (Australien) 18; 5. Lutz Stengel/Frank Feller (Rostock) 21; 6. Stefan Böhm/Gerald Roos (Hürth) 26.

Eurocup der Javelin
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Brian und David Earl (Großbritannien) 6 Punkte; 2. Richard und Kathryn Smith (Großbritannien) 12; 3. Ben und Richard Fisher (Großbritannien) 19; 4. Thomas Bröker/Volkmar Prehn (Achim) 20; 5. Jens und Jan Schlittenhard (Braunschweig) 23; 6. Peter Borck/Heiko Haake (Wardenburg) 25.

Deutsche Bestenermittlung der Topcat K1
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Sebastian Pfohl/Thomas Posch (Marquartstein) 7 Punkte; 2. Olaf Leuschner/Tim Steigert (München) 13; 3. Andreas Schwerla/Matthias Werth (Ambach/Münsing) 15; 4. Wilfried Jodorf/Günter Mörtel (München) 16; 5. Sebastian und Alexander Moser (Freiburg) 21; 6. Rainer und Nina Klaus (Otterstadt) 21.

Deutsche Bestenermittlung der Topcat K2
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Harald und Heike Ortmann (Quickborn) 5 Punkte; 2. Sven Jürgensen/Fabian Steinbeck (Munkwolstrup) 8; 3. Sascha Treichel/Christian Tetsch (Wolfsburg) 10; 4. Jürgen Knops (Kempen) 16; 5. Dirk Säger/Katharina Kraatz (Grünstadt) 20; 6. Ralf und Ronald Zank (Panketal) 23.

Deutsche Bestenermittlung der Topcat K3
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Lorenz Buchler (Berlin) 9 Punkte; 2. Erich Brandstetter (Gröbenzell) 9; 3. Wolfgang Gommel (Regensburg) 10; 4. Tom Grigoleit (Ingolstadt) 11; 5. Stefan Albrecht (Renningen) 18; 6. Dieter Berkenkampg (Selm-Bork) 24.

Trias
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Strang/Strang/Sturm (Mülheim/Ruhr) 8 Punkte; 2. Stamm/Reeh/Gläser (Berlin) 11; 3. Hanisch/Hallensleben/Hanisch (Berlin) 14; 4. Stansch/Broy/Broy (Berlin) 28; 5. Willberg/Schädl/Reimer (Tutzing) 32; 6. Assheuer/Zeller/Matthai (Köln) 41.

Korsar
Gesamtstand nach sieben Wettfahrten: 1. Axel Oberemm/Gerd Linnemann (Berlin) 6 Punkte; 2. Oliver Schaber/Ralf Blum (Duisburg) 14; 3. Susi Krüger/Kicki Krüger (Berlin) 16; 4. Stephan Arlt/Manja Vorbeck Heyn (Berlin) 24; 5. Dieter Semsek/David Lacroix (Gundelfingen) 43; 6. Axel Gramberg/Andrea Christ (Heidelberg) 43.

420er
Gesamtstand nach sieben Wettfahrten: 1. Bastian und Georg Zinder (Cottbus) 11 Punkte; 2. Kevin Reisenauer/Sven Kirstein (Lübeck) 14; 3. Anna Goryszewska/Wiktoria Szmit (Polen) 17; 4. Colin Glinkowski/Antonia Behrend (Dreieich) 19; 5. Fabian Boerger/Swantje Kopetsch (Lübeck) 22; 6. Marc Reisenauer/Julian Höppner (Lübeck) 41.

Contender
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Christian Krupp (Hamburg) 9 Punkte; 2. Oliver Thies (Tangstedt) 13; 3. Stuart Brown (Lübeck) 13; 4. Dirk Mueller (Bremen) 20; 5. Alexander Gröhlich (Wunstorf) 29; 6. Klaus Jünemann (München) 29.

Formula 18
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Helge und Christian Sach (Zarnekau) 4 Punkte; 2. Eckart Kaphengst/Rasmus Toepsch (Kiel) 11; 3. Arne Gosche/Hannes Pegel (Kiel) 12; 4. Justus Wolf/Rea Nies (Hamburg) 13; 5. Sven Lindstädt/Susanne Hahn (Norderstedt) 22; 6. Frank Rübling/Maddin Bach (Oststeinbek) 25.

Sieger der Mittelstrecke von Travemünde nach Grömnitz
OSC I: No name (Stefan Moll/Lübeck)
OSC II: Flotte Lotte (Frank Haßler/Timmendorfer Strand)
OSC III: Funicula (Günther Müller-Röhlck/Bremen)
OSC IV: Thessalona (Holger Behrens/Heiligenhafen)
OSC V: Shoddy (Christian Heinritz/Heiligenhafen)