VeranstaltungenWissenschaft

Werkssiedlung Herrenwyk in Kücknitz ist Baudenkmal

Experten beantworten Fragen während eines Rundganges am 21. August 2025.

Nördlich des ehemaligen Hochofenwerks Herrenwyk wurde zwischen den Jahren 1906 bis 1923 in drei Bauphasen eine Wohnsiedlung auf dem Gebiet des heutigen Lübeck-Kücknitz errichtet. Die Siedlung ist in ihrer strukturellen Ausdehnung und substantiell fast vollständig überkommen und die Gestaltungselemente lassen sich bis heute erkennen. Das rund 24 Hektar umfassende Areal wurde nun als Sachgesamtheit erkannt und in die Denkmalliste der Hansestadt Lübeck aufgenommen.

Am Donnerstag, 21. August 2025, um 17 Uhr laden Experten aus den Abteilungen Bauordnung, Denkmalpflege, Stadtgrün und Verkehr sowie vom Industriemuseum Herrenwyk zu einem informellen Rundgang durch die Siedlung ein. Im Rahmen der Veranstaltung, zu der alle Interessierten und betroffenen Anwohner:innen eingeladen sind, wird neben den Erklärungen auch auf Fragestellungen eingegangen. Treffpunkt ist vor dem Industriemuseum Herrenwyk, Kokerstraße 1-3. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Besondere Zeugnis- und Schauwerte

Die Denkmalausweisung bezieht sich auf das Areal zwischen Alt-Herrenwyk im Süden und der Hochofenstraße als westliche Begrenzung; Teile des Lindenwegs und der Güldenen Straße als nördliche Stichstraßen; auf die Bäckereistraße und Eisenstraße als Ost-West- Verbindungsachsen mit den dazwischenliegenden Straßen Kupferstraße, Erzstraße, Schlosserstraße, Schmelzerstraße, Brennerstraße, Kokerstraße, Gichterstraße, Eisenbahnstraße und Am Kücknitzer Sandberg.

Die Sachgesamtheit Werkssiedlung Herrenwyk ist gekennzeichnet durch besondere sozial-, siedlungs-, industrie- und baugeschichtliche Zeugnis- und Schauwerte, die den bedeutenden geschichtlichen Wert ausmachen. Gerade im norddeutschen Vergleich sticht die Anlage in Herrenwyk beispiellos hervor.

Für die Siedlungsgeschichte Lübecks stellt die Werkssiedlung Herrenwyk ein Beispiel von besonderer städtebaulicher Bedeutung in ihrer Ausprägung als in sich geschlossener Bereich mit eigener Raumwirkung dar. Aufgrund der typenhaften, beispielhaften Ausführung der Siedlungshäuser liegt zudem ein hoher baugeschichtlicher und gebäudetypologischer Dokumentationswert vor. Hinsichtlich der geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung besteht am Erhalt der Siedlung ein öffentliches Interesse.

Foto: St.-Annen-Fotoarchiv HL ·