Hiller-Ohm: Arbeitsbedingungen im Lebensmittelmarkt transparent machen!
Anlässlich der Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Orangensaft erklärt die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD), die als zuständige Berichterstatterin für die SPD-Fraktion im Bundestag bereits im November 2012 einen Antrag für mehr Transparenz bei sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen eingebracht hat:„Miserable Arbeitsbedingungen in der Ernährungsbranche – dafür liefert die aktuelle Orangensaft-Studie von Verdi und der Christlichen Initiative Romero erneut ein trauriges Beispiel. Leidtragende sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlang der gesamten Lieferkette vom Herkunftsland bis in den hiesigen Handel hinein.
Wir fordern als SPD, dass Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, Informationen zur Geschäftspraxis in Bezug auf Arbeitnehmer- und Menschenrechte, Umwelt- und Klimaschutz bei sich und ihren Lieferanten zu veröffentlichen. Mehr Transparenz ist ein Schlüssel, um schlimme Arbeitsbedingungen aufzudecken und in der Folge zu verhindern.
Die jetzige Marktkonzentration in der Lebensmittelbranche – bei den Produzenten vor Ort und im deutschen Lebensmittelhandel – führt zu Missbrauch von Marktmacht. Mit ruinösem Preiskampf wird um Marktanteile gerungen. Das geht zu Lasten der Beschäftigten, Verbraucherinnen und Verbraucher, der Umwelt, der Gesellschaft und des Qualitätswettbewerbs.
Doch der Handel schiebt die Verantwortung gern auf die Verbraucher und ihren Griff zu Billig-Preisen. Dabei haben diese kaum eine Chance zu wissen, was sich hinter den Preisen verbirgt, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen die Ware produziert wurde und wer den Preis für „billig“ zahlt. Wer Verbrauchern vorwirft, dass sie allein nach Preis auswählen, muss dafür sorgen, dass verlässliche Informationen über Sozialstandards einen verantwortungsvollen Konsum ermöglichen. Die Interessen von Arbeitnehmern und Verbrauchern dürfen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Es muss öffentlich werden, wo schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, Dumpinglöhne gezahlt und Umweltstandards unterlaufen werden. Transparenz ist die Basis für einen fairen Wettbewerb.“