Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Politik & Wirtschaft

Hygieneampel: DEHOGA kritisiert neue Veröffentlichungen in NRW – Weg mit der Pseudotransparenz

Der DEHOGA Bundesverband und der DEHOGA NRW kritisieren die pauschale Veröffentlichung von Ergebnissen der Lebensmittelkontrollen auf der Seite der Verbraucherzentrale NRW.  Am gestrigen Donnerstag waren als Pilotprojekte Hygieneampeln für Bielefeld und Duisburg online geschaltet worden.„Aus unserer Sicht fehlt eine passende Rechtsgrundlage. Ohne Rechtsgrundlage, keine Veröffentlichung“, betont Klaus Hübenthal, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA NRW. Das zuständige Verbraucherministerium und die Verbraucherzentrale NRW berufen sich auf die Regelungen des Verbraucherinformationsgesetzes. Diese stellen aber nach Ansicht des DEHOGA keine hinreichende Grundlage dar. Fast 50 Gastronomen haben deshalb gegen die Veröffentlichung bei den zuständigen Verwaltungsgerichten Klage eingereicht.

Neben der fehlenden Rechtsgrundlage kritisiert der DEHOGA an den Veröffentlichungen, die auch über eine Smartphone-App einsehbar sind, dass sie keine wirkliche Transparenz herstellen: „Wir haben keine Angst vor den Ergebnissen der Lebensmittelkontrollen, weil die meisten unserer Betriebe wie in Duisburg ja tatsächlich im „grünen Bereich“ arbeiten. Allerdings lässt sich aus der dargestellten Kombination von Farbe (grün, gelb, rot) und einer Punktzahl zwischen 0 und 80 für einen Gast nicht erkennen, was sich hinter den Punkten verbirgt“, so Hübenthal. „Wer wirkliche Transparenz für den Gast möchte, muss ihm die Information geben, die er versteht. Hing das Waschbecken an der falschen Stelle, waren Formulare falsch ausgefüllt, das Personal unzureichend geschult oder waren Lebensmittel abgelaufen. Transparenz ohne Information funktioniert nicht. Wer weiß schon, was Grün-35 oder Gelb-41 bedeutet?“. Der DEHOGA NRW fordert deshalb: Weg mit rechtswidriger  Pseudotransparenz, stattdessen mehr Prävention, Kontrollen und einheitliche Maßstäbe bei der Umsetzung von lebensmittelrechtlichen Vorschriften.

Auch nach Ansicht des DEHOGA Bundesverbands ist klar: Jedes schwarze Schaf in Sachen Hygiene schadet der Branche. Doch nicht neue, wenig zielführende Instrumente sind die Lösung, sondern die konsequente Anwendung der bereits bestehenden Sanktionsmöglichkeiten sowie Schulungen und Informationsangebote, wie sie der DEHOGA unter anderem mit seinen Hygienepaketen zur Verfügung stellt. Entsprechend begrüßt der DEHOGA auch, dass CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrags-Entwurf das Thema bundesweite Hygieneampel außen vor gelassen haben.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier…