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Glaubhaft

Syrien: Open Doors übergibt 309.195 Unterschriften

Erzbischof Silvanus zu Gast in Deutschland-Zentrale des Hilfswerkes

(KELKHEIM, 12. Dezember 2013) – Der Bürgerkrieg in Syrien hat eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Am 9. Dezember besuchte der Metropolit von Homs und Hama, Erzbischof Silvanus Petros Al-nehmeh die Deutschland-Zentrale des internationalen christlichen Hilfswerkes Open Doors in Kelkheim. Er berichtete: „Wir erleben derzeit die schlimmsten Verbrechen an Christen, die man sich vorstellen kann. Christliche Städte sind zu Geisterstädten verkommen, ganze christliche Dörfer werden ausgelöscht. Angesichts der gezielten Angriffe von Islamisten, die zunehmend von Dschihadisten aus dem Ausland verstärkt werden, fragen wir uns: Wo sind unsere Glaubensgeschwister, wo sind die Politiker in aller Welt, die ihre Stimme erheben und sich für uns einsetzen?“ Erzbischof Silvanus war noch sichtlich betroffen von den Eindrücken nach dem größten Massaker an Christen in seiner Heimatstadt Sadad Anfang November. Dabei waren 46 Christen von Islamisten der Freien Syrischen Armee grausam ermordet worden.

Open Doors sieht ebenso wie der Bischof ein großes Defizit auf Seiten der Politik und der Medien, die dramatische Situation der Christen in Syrien zu thematisieren. Um dem entgegenzuwirken, initiierte Open Doors eine internationale Petition für die Christen in Syrien. Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, erläuterte dem Bischof den aktuellen Stand der Petition. „309.195 mal wurde dies Petition bisher unterzeichnet, davon kommen allein 82.142 Unterschriften aus Deutschland“, so Rode. Einen Tag nach dem Besuch des Bischofs, nutzte Open Doors den Internationalen Tag der Menschenrechte, um die bisher gesammelten Unterschriften an die fünf ständigen Vertreter des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York und dem Europäischen Parlament in Straßburg zu übergeben. Die Petition kann weiterhin unter www.opendoors.de/petition eingesehen und unterzeichnet werden. Am 22. Januar 2014 sollen die bis dahin gesammelten Unterschriften und die Petition auf der Syrien-Friedenskonferenz „Geneva 2“ in Genf, die von der UNO verantwortet wird, erneut präsentiert werden.

Ein wichtiges Signal für Politik und Gesellschaft

„Wir sind überwältigt, dass sich bisher schon so viele Christen an der Petition beteiligt haben. Weit mehr als 300.000 Unterschriften sind ein starkes Signal an Politik und Gesellschaft, sich künftig aktiv für den Frieden und die Situation der Christen in Syrien einzusetzen“, so Rode. In Straßburg hatte er die Gelegenheit, Elmar Brok, den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, über die Situation der Christen in Syrien zu informieren und die Petition zu überreichen. Christen standen im Syrien-Konflikt früh zwischen allen Fronten, da sie sich im Krieg weder auf die Seite der Regierung, noch auf die der islamistischen Rebellen geschlagen haben. Hunderttausende haben ihr Zuhause verloren, darunter auch etwa 40.000 christliche Familien. Einige von ihnen konnten in Nachbarstaaten in Flüchlingsunterkünften aufgenommen werden, wenige auch in Deutschland. Viele von ihnen sind aber nach wie vor Flüchtlinge im eigenen Land. Immer wieder kommt es in ganz Syrien zu Übergriffen auf Christen in Form von Entführungen, Folter und Tötungen durch Islamisten der Freien Syrischen Armee (FSA). Dies gilt es zu stoppen. Außerdem soll der Bevölkerung Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglicht werden. Christen soll der Verbleib in ihrer Heimat oder die sichere Rückkehr nach Syrien ermöglicht werden.

Dank für praktische Hilfe und Gebet

Open Doors setzt sich als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit 58 Jahren in mehr als 50 Ländern für verfolgte Christen ein und veröffentlicht jährlich den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Dort belegt Syrien derzeit noch Platz 11. Bereits seit 2008 ist Open Doors in Syrien aktiv und gehört so zu den wenigen Hilfswerken, die derzeit überhaupt noch innerhalb von Syrien tätig sind. Derzeit unterstützt Open Doors monatlich mehr als 9.500 Familien im Land mit Hilfspaketen. Die Hilfe wird durch viele Einzelspenden ermöglicht. Bischof Silvanus bedankte sich bei seinem Besuch in Kelkheim für alle Unterstützung und sagte: „Wir brauchen dringend eure Hilfe. Alles ist extrem teuer geworden oder gar nicht mehr zu bekommen. Das Leid ist unvorstellbar groß.“ Christen ermahnte er, für Syrien zu beten, denn: „Eure Gebete sind die Umarmungen, die wir jetzt so dringend brauchen. Die Gebete sind es, die uns in dieser Zeit der Verfolgung und des Leides Tag für Tag durchtragen.“