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Politik & Wirtschaft

Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, waren im Dezember 2013 mehr Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat und Vorjahr.

„Im Kreis Ostholstein gab es einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat, während die Entwicklung zum Vorjahr weiterhin stabil ist. Hier erwarte ich ab März und April nach dem Höchststand der saisonalen Arbeitslosigkeit die gewohnte Frühjahrsbelebung. In Lübeck stagniert die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III. Hinzu kommt eine geringere Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Förderungen im Rechtskreis SGB II. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist zwar vergleichsweise gering, leider aber auch die Chance, aus Arbeitslosigkeit wieder in Arbeit zu kommen. Gute Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme bieten in unserer Region insbesondere das Gesundheitswesen, Altenpflege sowie Hotel- und Gastgewerbe. Arbeitslose, die sich für eine Qualifizierung in diesen Zukunftsbranchen interessieren, sollten mit ihrem Betreuer in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter sprechen“, erklärt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck.

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 18.516 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 914 (5,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 1.107 (6,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent an (Vorjahr 8,5 Prozent). Im Dezember wurden 780 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 50 oder 6,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei 2.618 Stellen wurden Ende des Monats noch Arbeitskräfte gesucht, 111 oder 4,1 Prozent weniger als im Dezember 2012.

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.363, das sind 602 (12,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 154 (3,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,6 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 13.153 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 312 (2,4 Prozent) gegenüber November 2013. Im Vergleich zum Dezember 2012 stieg die Arbeitslosigkeit um 953 (7,8 Prozent) an. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,3 Prozent.

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 24.021 Personen befanden sich im Dezember 2013 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 337 Personen oder 1,4 Prozent gesunken.

 

Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes Lübeck an. Im Vorjahresvergleich konnten die Dienststellen Eutin und Neustadt einen leichten Rückgang verzeichnen.

In der Hansestadt Lübeck waren Ende Dezember 11.177 Arbeitslose gemeldet, 183 (1,7 Prozent) mehr als vor einem Monat und 970 (9,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat auf 10,4 Prozent (Vorjahr 9,6 Prozent).

2.301 Arbeitslose und damit 105 (4,8 Prozent) mehr als im Vormonat und 144 (6,7 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende Dezember 8.876 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 78 (0,9 Prozent) mehr als im November 2013 und 826 (10,3 Prozent) mehr als im Dezember 2012.

Im Kreis Ostholstein waren Ende Dezember 7.339 Arbeitslose gemeldet, das waren 731 (11,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 137 (1,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vorjahr bei 7,3 Prozent und stieg um 0,7 Prozentpunkte zum Vormonat.

3.062 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 497 (19,4 Prozent) mehr als im November und 10 (0,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 4.277 Arbeitslose gemeldet, das waren 234 (5,8 Prozent) mehr als im Vormonat und 127 (3,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im Dezember 1.896 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 95 (5,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat an und ging um 15 (0,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent). Es meldeten sich 347 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 249 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 39 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember um 242 (21,6 Prozent) angestiegen und im Vergleich zum Vorjahr um 13 (0,9 Prozent) auf 1.361 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug 8,6 Prozent (Vorjahr 8,9 Prozent). Dabei meldeten sich 432 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 186 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Dezember 72 neue Stellen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im Dezember 2.123 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 278 oder 15,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 37 oder 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vorjahr 8,6 Prozent. Dabei meldeten sich 576 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 303 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 85 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember um 79 (9,0 Prozent) auf 956 Personen angestiegen. Das waren 63 (7,1 Prozent) Frauen und Männer mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,4 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent). Dabei meldeten sich 222 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 143 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Dezember 43 neue Stellen.