Die Gewerkschaften können nicht so leichtgläubig sein – Möbel Kraft hat keine Zusage unterschrieben.
DIE LINKE kritisiert, dass die Kieler Gewerkschaften im Fall Möbel Kraft ihr übliches Feingefühl vermissen lassen. Möbel Kraft hat – anders als im Appell der Kieler Gewerkschaften im Bündnis mit der Industrie- und Handelskammer behauptet – keine Verpflichtung unterschrieben, mindestens 300 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen.„Wer seine Position mit falschen Argumenten untermauern muss, dessen Position finde ich äußerst fragwürdig. Möbel Kraft hat im Kaufvertrag lediglich beschrieben, sich bemühen zu wollen, entsprechende Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist mehr als ein Hintertürchen, das ist blanker Zynismus, und das wissen auch die Gewerkschaften, bei denen Möbel Kraft zu Recht einen äußerst schlechten Ruf hat“, so der Kieler Ratsherr Stefan Rudau.
Bereits im Oktober 2011 hatte die Kieler Ratsfraktion DIE LINKE den Einzelhandelsexperten von Verdi, Rainer Reichenstetter, zu Gast, der ausführte, dass er keine Betriebsräte bei Möbel Kraft kenne, die mit der Gewerkschaft zusammen arbeiten würden. Eine Tarifgebundenheit bestehe nicht. Dafür werde das unternehmerische Risiko per Provisionssystem auf die VerkäuferInnen abgewälzt.
Die Ratsfraktion DIE LINKE. Kiel hatte 2011 beantragt Möbel Kraft im Rahmen des Kaufvertrages auf Tariflöhne zu verpflichten. Dies wurde von SPD, Grünen und CDU abgelehnt.