Saisonübliche Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Januar
Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, waren im Januar 2014 mehr Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat und Vorjahr.
„Die nach dem Jahreswechsel üblichen Entlassungen aus Gastronomie und Handel, der Kündigungstermin zum Quartalsende sowie das Ende befristeter Arbeitsverhältnisse ließen die Arbeitslosigkeit zum Vormonat ansteigen. Erfahrungsgemäß ist spätestens zum Start des Ostergeschäftes wieder ein Rückgang zu erwarten. Beim Anstieg zum Vorjahr wirkt sich nach wie vor eine geringere Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Bereich der Jobcenter aus. Die Nachfrage nach neuem Personal war in den letzten sechs Monaten zurückhaltend. Im Januar hat sich die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen erfreulicherweise wieder erhöht. Vielfach werden Fachkräfte gesucht. Bei Engpässen sollten Unternehmen für Alternativen, wie zum Beispiel die Weiterbildung eigener Mitarbeiter, offen sein“, erklärt Wolfgang Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck.
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 20.162 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.646 (8,9 Prozent) mehr als im Vormonat und 752 (3,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent an (Vorjahr 9,5 Prozent). Im Januar wurden 1.028 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 273 oder 36,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 2.797 Stellen wurden Ende des Monats noch Arbeitskräfte gesucht, 410 oder 17,2 Prozent mehr als im Januar 2013.
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 6.479, das sind 1.116 (20,8 Prozent) mehr als im Vormonat und 27 (0,4 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 3,1 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 13.683 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 530 (4,0 Prozent) gegenüber Dezember 2013. Im Vergleich zum Januar 2013 stieg die Arbeitslosigkeit um 779 (6,0 Prozent) an. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent.
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 25.597 Personen befanden sich im Januar 2014 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 405 Personen oder 1,6 Prozent gesunken.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes Lübeck an. Im Vorjahresvergleich konnten die Dienststellen Eutin und Oldenburg einen leichten Rückgang verzeichnen.
In der Hansestadt Lübeck waren Ende Januar 11.843 Arbeitslose gemeldet, 666 (6,0 Prozent) mehr als vor einem Monat und 757 (6,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat auf 11,0 Prozent (Vorjahr 10,5 Prozent).
2.675 Arbeitslose und damit 374 (16,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 44 (1,7 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende Januar 9.168 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 292 (3,3 Prozent) mehr als im Dezember 2013 und 713 (8,4 Prozent) mehr als im Januar 2013.
Im Kreis Ostholstein waren Ende Januar 8.319 Arbeitslose gemeldet, das waren 980 (13,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 5 (0,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 1,0 Prozentpunkte zum Vormonat auf 8,3 Prozent (Vorjahr 8,4 Prozent).
3.804 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 742 (24,2 Prozent) mehr als im Dezember und 71 (1,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 4.515 Arbeitslose gemeldet, das waren 238 (5,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 66 (1,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im Januar 2.074 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 178 (9,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat an und ging um 73 (3,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 8,8 Prozent (Vorjahr 9,3 Prozent). Es meldeten sich 434 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 256 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 57 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Dezember 2013 auf Januar 2014 um 216 (15,9 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 11 (0,7 Prozent) auf 1.577 Personen angestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug 9,9 Prozent (Vorjahr 10,1 Prozent). Dabei meldeten sich 438 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 222 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Januar 75 neue Stellen.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im Januar 2.492 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 369 oder 17,4 Prozent gegenüber dem Vormonat an und ging um 3 oder 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 10,1 Prozent (Vorjahr 10,2 Prozent). Dabei meldeten sich 722 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 341 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 108 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Dezember 2013 auf Januar 2014 um 128 (13,4 Prozent) auf 1.084 Personen angestiegen. Das waren 39 (3,7 Prozent) Frauen und Männer mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent (Vorjahr 7,0 Prozent). Dabei meldeten sich 304 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 179 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Januar 288 neue Stellen.