POL-RZ: Stormarn/ 10.- 11.02.10, Mittwoch- Donnerstag Bundesautobahn 1- Glätteunfälle setzen sich fort
Ratzeburg (ots) – Die Glätteunfälle auf der BAB 1 setzten sich gestern Abend bis heute Morgen weiter fort. Gestern Abend, gegen 19.30 Uhr stellte sich ein niederländischer Sattelzug in Höhe der Raststätte Buddikate quer. Der Fahrer war in Richtung Lübeck unterwegs, als er plötzlich aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht angepassten Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Sattelzug, der mit Säcken voller Kartoffelmehl beladen war, verlor und ins Schleudern geriet. Die Sattelzugmaschine und der Auflieger hatten sich dadurch so verkeilt, dass die Ladung auf die Fahrbahn fiel. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Beamten des Polizei- Autobahnreviers Bad Oldesloe mussten die BAB 1 in Höhe des Verzögerungsstreifens zur Buddikate voll sperren und ließen den Verkehr zwischen der Buddikate und der Unfallstelle über das Raststättengelände ablaufen. Der Sachschaden wird hier auf etwa 58.000 Euro geschätzt. Die Sperrung zog sich über mehrere Stunden hin, denn die Ladung musste von dem Unternehmen des Fahrers mühsam von der Fahrbahn gesammelt werden.
Gegen 21.45 Uhr kam es in dem Bereich noch einmal zu einem Unfall. Ein 34jähriger Spanier war mit seinem Sattelzug ebenfalls in Richtung Lübeck unterwegs. Seine Ladung bestand aus 24 Tonnen Orangen. Der Spanier musste zunächst aufgrund des Unfalls mit dem niederländischen Sattelzuges und der noch bestehenden Sperrung erst einmal vor der Raststätte Buddikate im Stau stehen. Als er dann über den Rastplatz umgeleitet wurde, und mehrer hundert Meter hinter dem Rastplatz wieder beschleunigte, geriet auch er nach links hinüber auf der eisglatten Fahrbahn ins Schleudern. Er prallte dort gegen die Mittelschutzplanke, beschädigte fünf Elemente der Planke, stieß noch ein zweites Mal dagegen und beschädigte dabei drei Elemente. Anschließend schleuderte er über alle drei Fahrtstreifen und rammte mit der Front seiner Zugmaschine die Sattelzugmaschine eines dort fahrenden 53jährigen Fahrers aus Plau am See. Der 53jährige versuchte zunächst noch, dem entgegenschleudernden Sattelzug des Spaniers aus zu weichen und gleichzeitig ab zu bremsen. Dabei lenkte er sein
Gefährt auf den Standstreifen hinüber, wurde aber von dem anderen gegen die Schutzplanke gedrückt. Die beiden Fahrer verletzten sich bei dem Unfall leicht. Der Spanier trug leichte Schulter- und Kopfverletzungen davon. Weil die Tür der Sattelzugmaschine klemmte und er nicht aussteigen konnte, musste die Freiwillige Feuerwehr Bargteheide anrücken und die Tür öffnen. Der 34jährige wurde vorsorglich in die Klinik eingeliefert. Der 53jährige Fahrer trug leichtere Prellungen am Kopf und an den Armen und Beinen davon. Er wollte gegebenenfalls selbst einen Arzt aufsuchen. Die Beamten des Autobahnreviers mussten zwei Fahrstreifen in Richtung Lübeck für die Unfallaufnahme und die Bergung bis ca. 02.00 Uhr sperren. Der Gesamtschaden wird hier auf ca. 180.600 Euro geschätzt.
Auch der Fahrer eines Sprinters hatte gestern Abend Glück im Unglück. Der 39jährige Boizenburger geriet gegen 20.40 Uhr auf der Fahrt nach Hamburg, in Höhe der Gemeinde Todendorf, auf der winterglatten Fahrbahn ins Rutschen. Zuerst touchierte er die Mittelschutzplanke, schleuderte quer über alle drei Fahrtsreifen zurück und stieß gegen die rechte Schutzplanke. Der Aufprall dort war so stark, dass sich der Sprinter überschlug und im angrenzenden Graben zum Liegen kam. Der 39jährige blieb unverletzt. Der Mercedes Sprinter trug einen wirtschaftlichen Totalschaden in einer Höhe von etwa 4000 Euro davon.
Der Schaden an den sieben Elementen der Schutzplanke beträgt ca. 700 Euro.
Heute Morgen kam es erneut zu einem erheblichen Stau auf der BAB 1, nachdem der Fahrer eines Lkw mit Anhänger (nicht beladen- über 12 Tonnen Gewicht) fast die Mittelschutzplanke durchbrochen hatte. Der 48jährige Passower war gegen 04.30 Uhr in Richtung Lübeck unterwegs, als er in Höhe der Gemeinde Siek aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht angepasster, zu hoher, Geschwindigkeit, ins Schleudern geriet und gegen die Mittelschutzplanke prallte. Der 48jährige blieb unverletzt. Allerdings war die Mittelschutzplanke so stark beschädigt, dass die Trümmer in die Gegenfahrbahn, in Richtung Hamburg, hineinragten. Die Beamten mussten die Autobahn in Richtung Lübeck für die Bergung des Lkw etwa 40 Minuten lang voll sperren. Auch zwei Fahrtsreifen in Richtung Hamburg mussten aufgrund der gefährlich beschädigten Mittelschutzplanke gesperrt werden. Es bildeten sich zu der Zeit in beide Fahrtrichtungen ca. 10 Kilometer lange Staus. Gegen 09.30 hatte sich der Stau in Richtung Lübeck komplett abgebaut. In Fahrtrichtung Hamburg staute sich der Verkehr
noch auf eine Länge von 7 Kilometern. Bisher sind in dem Bereich die jeweils linken (3. Fahrstreifen) Fahrtsreifen in beide Richtungen immer noch gesperrt.
