Hartmut Hamerich zur Tourismusstrategie: Und dafür hat Meyer zwei Jahre gebraucht?
Der tourismuspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Hartmut Hamerich, hat die heute (03. März 2014) von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer vorgestellte Tourismusstrategie 2025 als enttäuschend
bezeichnet:
„Mit wie vielen Vorschusslorbeeren war diese Strategie aufgrund der Tätigkeit Meyers als Präsident des deutschen Tourismusverbandes erwartet worden. Tatsächlich hat Meyer die von Roland Berger vorgelegt Strategie nur um wenige Punkte ergänzt, die darüber hinaus seit Jahren bekannt sind. Und er will das erfolgreiche Tourismusmarketing an Nord- und Ostsee durch die Dachmarke „Der echte Norden“ verhunzen. Auch das ist leider längst bekannt“, erklärte Hamerich in Kiel.
Neu sei lediglich die Zielsetzung 30-30-3, unter der sich ohne weitere Erläuterung die wenigsten Übernachtungsbetriebe etwas vorstellen könnten.
Wer allerdings genauer rechne, der erkenne die „Bescheidenheit“ dieses Zieles.
„In zehn Jahren fällt Einiges an Preissteigerungen an. Wenn man das heraus rechnet, dann geht der Minister von einer sinkenden Wertschöpfung pro Tourist aus. Das ist nicht gerade ambitioniert, angesichts der Einfallslosigkeit der Strategie aber leider realistisch“, so Hamerich.
Denn die Erweiterung der von Berger empfohlenen drei Kernzielgruppen um Natururlauber, Segler, Städtereisende und Kulturtouristen sei seit mehr als zwei Jahren in der Diskussion. Durch die bloße Erweiterung der Zielgruppen werde die Ansprache der potentiellen Gäste allerdings schwieriger. Ein für die Schärfung der Marke Schleswig-Holstein klares Bild werde nicht erreicht.
„Klar ist, dass die Einführung der Dachmarke mit dieser Strategie scheitern wird. Das ist gut, weil die Dachmarke schlecht ist! Allerdings hätte ich von Meyer eigentlich erwartet, dass er sie zum Erfolg führen möchte“, so Hamerich.
Bemerkenswert sei, dass der Wirtschaftsminister abweichend vom Koalitionsvertrag nun auch im Bereich des Tourismus an der einzelbetrieblichen Förderung festhalte.
„Damit dreht er dem Grünen Koalitionspartner wieder eine Nase“, so der CDU-Abgeordnete.