Gute Arbeit braucht faire Tarifverträge – Beschäftigte von ALDRA in Meldorf fordern Anerkennungstarifvertrag
Die IG Metall Unterelbe ruft zum Warnstreik bei der Firma ALDRA Fenster und Türen GmbH am Mittwoch, 12.03.2014, ab 08:00 Uhr vor dem Werkstor auf. Anschließend folgt eine Demonstration durch Meldorf und eine Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt.
Nach jahrelangem Verzicht der Mitarbeiter der Firma ALDRA Fenster und Türen GmbH zur Sicherung und Stabilisierung des Standorts in Meldorf erwarten die Kolleginnen und Kollegen eine Rückkehr zu den üblichen tariflichen Bedingungen. Die Beschäftigten haben in der Vergangenheit Sanierungstarifverträge mitgetragen und es durch ihren Verzicht dem Unternehmen ermöglicht, den Standort wirtschaftlich auf Kurs zu bringen. „Das Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen. Es gibt also keinen Grund mehr dafür, dass die Beschäftigten massiv verzichten“, sagte Kai Trulsson, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Unterelbe.
Der Beitrag der Mitarbeiter, unter anderem durch eine unentgeltliche Verlängerung der Arbeitszeit, betrug allein in den letzten drei Jahren etwa drei Millionen Euro. Der letzte Tarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung lief seit 2011 und endete im Dezember 2013. Er sah vor, dass die Mitarbeiter ab 2014 wieder nach dem Tarifvertrag arbeiten und damit eine 35 Stundenwoche haben.
In den Verhandlungen über einen IG Metall-Anerkennungstarifvertrag wurde schnell deutlich, dass die Verhandlungsführer auf Seiten der Firma ALDRA weiter auf längere Arbeitszeiten und damit auf Verzicht der Mitarbeiter setzten.
„Das Angebot des Arbeitgebers, die Arbeitszeit im Stufenplan auf bis zu 40 Wochenstunden ohne Lohnausgleich zu erhöhen, ist ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen. Das Angebot des Stufenplanes deutet darauf hin, dass sich die Beschäftigten sukzessiv und dauerhaft an unbezahlte Mehrarbeit gewöhnen sollen. Die Mitarbeiter sind bereit, flexibel zu arbeiten, um der Auftragslage gerecht zu werden. Aber dafür erwarten sie einen Anerkennungstarifvertrag, der uneingeschränkt für alle Beschäftigten gilt“, so der IG Metall-Bevollmächtigte Trulsson.