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Glaubhaft

Aufruf an Gemeinden:Bischöfin Jepsen: Kirchen müssen Solidarität mit bedrängten Christen zeigen

Breklum (tk). Bischöfin Maria Jepsen hat zu mehr Solidarität mit verfolgten Christen und zum Einsatz für die Religionsfreiheit aufgerufen. „Auch heute werden weltweit sehr viele Christen und Christinnen wegen ihrer Verkündigung bedrängt und verfolgt und ermordet“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck heute (19. Februar) in Breklum in Nordfriesland. „Irak und Ägypten, Indien und Malaysia fallen uns ein, im Sudan und vielen anderen Ländern werden Christen gegenwärtig bedrängt.“ In einer Predigt auf der Generalversammlung des Nordelbischen Missionszentrums rief sie die Kirchengemeinden dazu auf, in den Gottesdiensten am Sonntag Reminiscere (28. Februar) für diese Männer und Frauen zu beten.
„Ob sie als Christen im Untergrund leben oder sich in die Öffentlichkeit wagen, sie brauchen unsere Solidarität und Fürbitte, verbunden mit politischer Wachsamkeit“, sagte die Bischöfin. „Dazu haben wir selber in unserer Gesellschaft klarer und mutiger unseren Glauben zu leben und zu vertreten.“ Dennoch müsse deutlich herausgestellt werden, dass die Religionsfreiheit für alle Menschen gelte. „Jeder Mensch, gleich welcher religiösen Zugehörigkeit,“ müsse das Recht haben, seinen Glauben zu leben. Auch dürften ethnische oder politische Unruhen nicht religiös überhöht werden: „Wir haben genau hinzusehen, welche Konflikte wirklich religiös bedingt sind oder andere Ursachen haben.“
Auch für die Kirchen in Deutschland selbst sei es heilsam, sich der bedrängten Christen in aller Welt zu erinnern. „Niemand von uns hier muss schlimme Bedrohungen fürchten, und dennoch sind wir oft zu zaghaft, zu ängstlich, sehr unsicher, unseren Glauben in aller Klarheit zu benennen und zu bekennen.“ Die Bischöfin erinnerte dabei an die Weltmissionskonferenz in Edinburgh vor 100 Jahren. „Wir haben keinen Grund, uns selbstzufrieden zurückzulehnen. Christlicher ist die Welt im letzten Jahrhundert kaum geworden.“
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begeht den Sonntag Reminiscere („Gedenket!“) in diesem Jahr erstmals als „Tag der bedrängten und verfolgten Christen“. Dazu sollen in den Gottesdiensten entsprechende Fürbitten gehalten werden. Das Nordelbische Missionszentrum gibt dazu Hinweise und Formulierungsvorschläge auf seiner Homepage: www.nmz-mission.de.