POL-SH: Länderübergreifende Verkehrskontrolle – Schwerpunkt „gewerblicher Personen- und Güterverkehr“
12.03.2010 – 15:15 Uhr, Landespolizeiamt Schleswig-Holstein – Kiel (ots) – Auch im Jahre 2010 beteiligen sich die Polizeien der
Bundesländer an spezialisierten gemeinsamen Verkehrskontrollen. Diese Kontrollen orientieren sich an europaweiten TISPOL-Aktionsplanungen (TISPOL: Traffic Information System Police). Ziel der Kontrolle ist die flächendeckende und konzentrierte Überwachung des „gewerblichen Güter- und Personenverkehrs“.Die Vollendung des europäischen Binnenmarktes hat zu wachsenden
Verkehrsströmen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs geführt.
Konkurrenz- und Zeitdruck im Transportgewerbe führen auf den
Autobahnen zu einem deutlichen Konfliktanstieg. Vielfach lassen die
Fahraufträge ein verkehrsgerechtes Verhalten und Beachten der
einschlägigen Vorschriften kaum zu und setzen dadurch die Kraftfahrer
erheblich unter Druck.
Geschwindigkeitsüberschreitungen, Abstandsunterschreitungen und
Übermüdung gehören zu den Hauptunfallursachen auf den
Bundesautobahnen. Eine besondere Bedeutung kommt auch der Kontrolle
von Ladungssicherung und Gefahrgutvorschriften zu.
Am 11. März nahm die Landespolizei Schleswig-Holstein daher an
einer länderübergreifenden, zeitgleich in mehreren Bundesländern
durchgeführten Verkehrskontrolle teil.
Während der 24 Stunden befanden sich 160 Beamte der Landespolizei,
dabei unterstützt von Kräften der Bundespolizei, des Zolls und des
Bundsamtes für Güterverkehr, im gesamten Land und an den Fährhäfen im
Einsatz. Ziel dieser Kontrollen war es, diesen genannten
Entwicklungen entgegenzuwirken und gleichzeitig eine hohe
Kontrolldichte sowie eine deutlich wahrnehmbare
Öffentlichkeitswirkung zu erreichen.
In Schleswig-Holstein gab es insgesamt acht Großkontrollstellen
auf den Autobahnen A 1, A 7, A 23 und A 24 sowie den Bundesstraßen B
205, B 206 und B 207. Neben diesen stationären Stellen gab es auf den
Ausweichstrecken und in den jeweiligen Fährhäfen auch mobile
Kontrollen.
In Schleswig-Holstein wurden insgesamt 696 Fahrzeuge und
Fahrzeugführer kontrolliert. Dabei wurden 312 Verstöße festgestellt.
Erschreckend hoch waren hierbei erneut die Verstöße gegen die Lenk-
und Ruhezeiten nach dem Fahrpersonalgesetz.
Im Einzelnen sind folgende Verstöße festgestellt worden:
– Bei 151 Fahrzeugführern wurde ein Verstoß gegen die Lenk- und
Ruhezeiten nach dem Fahrpersonalgesetz festgestellt.
– 9 Mal wurde die Weiterfahrt vorübergehend untersagt. Alle konnten
allerdings nach relativ kurzer Zeit, die Fahrt wieder aufnehmen, nach
dem die Mängel behoben waren.
– Lediglich an 8 Fahrzeugen wurden technische Mängel festgestellt.
– Bei 21 Fahrzeugen war die Landungssicherung beanstandet worden.
– Im Bereich der Gefahrguttransporte wurden insgesamt 14 Fahrzeuge
überprüft. Hier wurden 11 Beanstandungen (Verstöße gegen
Gefahrgutvorschriften) festgestellt.
– Bei 27 Fahrzeugführern wurden Sicherheitsleistungen zwischen 80 und
250 EUR einbehalten.
Im Besonderen:
– Der Fahrer eines litauischen Sattelzuges war zur Festnahme
ausgeschrieben
– Eine Sattelzugmaschine war mit Betonpfählen beladen und diese waren
lediglich mit fünf, teilweise erheblich verschlissenen Spanngurten
befestigt
– Der Doppelachsanhänger eines VW-Busses war mit ca. 1,5 t Gewicht
beladen und alle Bremsen waren völlig ohne Funktion
– Bei einer Kontrollstelle wurden zusätzlich
Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen; die höchste Überschreitung
lag bei gemessenen 110 km/h statt zulässigen 60 km/h bei einem
schwedischen Porschefahrer.
