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BPOL-AKAD: Grenzenlos studieren zwischen Lübeck und Ankara – Hochrangige türkische Polizeidelegation besucht die Bundespolizeiakademie –

Lübeck/Walsrode (ots) – Am 23.03.2010 besuchte der stellvertretende Leiter der türkischen Polizeiakademie Herr Prof. Dr.

Hasan Hüseyin Cevik in Begleitung von Herrn Polizeidirektor Abdullah Ercan, Dozent an der türkischen Polizeiakademie, die Bundespolizeiakademie. Unter Leitung des Präsidenten der Bundespolizeiakademie Herrn Präsident Bernd Brämer fand ein Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Akademien statt.Mit großem Interesse ließ sich Prof. Dr. Cevik die Diplomstudiengänge des Fachbereichs Bundespolizei der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung , der an die Bundespolizeiakademie angegliedert ist, erläutern.  Dabei waren die mögliche Einführung des Bachelors und der bereits eingeführte Masterstudiengang, sowie das Zusammenwirken von Theorie und Praxis in der Ausbildung ein Schwerpunktthema.
Für Prof. Dr. Cevik war es zu dem wichtig, die  polizeiliche Ausbildung in Deutschland und der Türkei zu vergleichen, um mögliche
Ausbildungsinhalte- und methoden zu erkennen, die sich für die türkische Polizeiausbildung nutzbar machen lassen.
Über den Abgleich der Studiengänge wird auch durch die Bundespolizeiakademie geprüft, ob weitere Kooperationen mit der türkischen Polizeiakademie im Rahmen des Studierenden- und Dozentenaustausches, zum Beispiel im Rahmen von Hospitationen, möglich sind. Die Möglichkeit eines solchen internationalen Studentenaustauschs im polizeilichen Bereich wurde von den Besprechungsteilnehmern begrüßt.
In der Fortbildung hat die Bundespolizeiakademie bereits seit mehreren  Jahren intensive Kontakte zur türkischen Polizei.
Fachlehrer der Bundespolizeiakademie waren wiederholt vor Ort in der Türkei, um türkische Kollegen fortzubilden. Diese Zusammenarbeit in der Fortbildung soll künftig ausgebaut werden.
Auch der stellvertretende Stadtpräsident der Hansestadt Lübeck Herr Peter Sünnenwold unterstrich am Abend, im Rahmen eines Empfangs im Rathaus, die Wichtigkeit internationaler Kontakte und Beziehungen in der polizeilichen Zusammenarbeit.
Er begrüßte insbesondere, dass die Kontakte des Fachbereichs Bundespolizei, der zusammen mit den anderen drei Lübecker Hochschulen ein Mitbewerber um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ ist, bis in die Türkei reichen. Damit wären die Studierenden künftig auch als „Botschafter der Hansestadt Lübeck“ in der Türkei unterwegs und könnten zum guten Ruf der Hansestadt beitragen und auch in der Türkei dafür werben, dass sich eine Reise  nach Lübeck immer lohnt Das Besuchsprogramm wurde am 24.03.2010 im Bundespolizeiaus- und fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Walsrode, das zur Bundespolizeiakademie gehört,  fortgesetzt. Dort informierte sich die Delegation über die Aufgaben und Ausstattung eines BPOLAFZ. Der Leiter des BPOLAFZ, Polizeidirektor Michael Jäger, berichtet bei dieser Gelegenheit auch über das EU-Projekt „Training of Border Police“, das durch die Bundespolizei, mit ihm als Projektleiter, betreut wird. Im Rahmen dieses Projektes soll die Türkische Nationalpolizei u. a. durch Schulungen vor Ort und gemeinsamer Erarbeitung von Aus- und Fortbildungsmethoden und -plänen an den europäischen Standard bei Kontrollmaßnahmen (Integrated Border Management) an der EU-Außengrenze herangeführt werden.Twinning-Projekte der EU werden mit Finanzmittel der EU gefördert und sollen Beitrittskandidatenländer näher an den europäischen Standard (sog. acquis communautaire, Gemeinschaftlicher Besitzstand der EU) bei öffentlichen Verwaltungen und Behörden bringen, um den späteren Beitritt zur EU zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
Während des Besuchs in Walsrode konnte die türkische Delegation auch einen Eindruck vom hohen Standard der praktischen Ausbildung für die Anwärterinnen und Anwärter des mittleren Polizeivollzugsdienstes gewinnen.