Norddeutsche Tourismuswirtschaft setzt positive Entwicklung fort
Die norddeutsche Tourismusbranche zieht auch nach dem vergangenen Winterhalbjahr erneut eine positive Bilanz. Während die norddeutsche Reisewirtschaft wenige Indexpunkte einbüßen musste – aber dennoch auf hohem Niveau verharrt – konnte das Gastgewerbe eine weitere Steigerung des Konjunkturklimaindex verzeichnen. Im Hinblick auf die bevorstehende Saison rechnet der überwiegende Teil der Betriebe mit einer gleichbleibend positiven Geschäftslage. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Konjunkturbericht Tourismus der IHK Nord. Dieser wertet die Antworten von rund 1.250 Unternehmen der Tourismusbranche innerhalb der in der IHK Nord zusammengeschlossenen Industrie- und Handelskammern für den Berichtszeitraum November 2013 – April 2014 aus.
Der Konjunkturklimaindex der Reisewirtschaft, bestehend aus Reisebüros, Reiseveranstaltern und Omnibusbetrieben, hat im Vorjahresvergleich 1,9 Punkte eingebüßt und liegt damit aktuell aber immer noch bei einem überaus positiven Wert von 125,3 Indexpunkten. Das norddeutsche Gastgewerbe, bestehend aus dem Beherbergungsbereich und den gastronomischen Betrieben, konnte eine erfreuliche Entwicklung des Indexwertes verzeichnen und erreicht aktuell einen Wert von 116,8 Punkten (Vorjahreswert: 104 Punkte). Der ermittelte Konjunkturklimaindex, der zwischen 0 und 200 Indexpunkten liegen kann, gibt die aktuelle Stimmung der Branche wieder.
Als größte Risikofaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung betrachtet das Gastgewerbe die steigenden Energiepreise (62 Prozent) direkt gefolgt von den voraussichtlich unter anderem durch Einführung des Mindestlohns steigenden Arbeitskosten (57 Prozent) und dem drohenden und zum Teil bereits spürbaren Fachkräftemangel (53 Prozent). Die an der Umfrage beteiligten Reisebüros, -veranstalter und Omnibusbetriebe sehen die Risiken besonders in den Bereichen Arbeitskosten (57 Prozent), wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (39 Prozent) und Fachkräftemangel (36 Prozent).
„Die norddeutsche Tourismuswirtschaft kann momentan mit stabilen Wirtschaftsdaten aufwarten und steht im Wettbewerb mit anderen Reisegebieten vergleichsweise gut da. Diese stabile Position ist jedoch kein Selbstläufer, sondern sie muss immer wieder hart erarbeitet werden. Themen wie Energie- und Arbeitskosten sowie Fachkräftesicherung und die Gestaltung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gehören auf die Agenda der Entscheider aus Politik und Wirtschaft“, so Olaf Kahle, Vorsitzender der IHK Nord und Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg.
Den gesamten Konjunkturreport sowie die einzelnen Diagramme finden Sie zum Download auf der IHK Nord-Homepage unter www.ihk-nord.de.
Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss 13 norddeutscher Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Sie vertreten knapp 700.000 Unternehmen in Norddeutschland und stützen sich auf rund 20.000 ehrenamtlich engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer. Arbeitsschwerpunkte sind die Hafenwirtschaft, die maritime Technologie, die Verkehrsinfrastruktur, die Tourismuswirtschaft und die Industrie. www.ihk-nord.de