MEDIENINFORMATION: Keine Tarifflucht am Lübecker Theater
Der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Peter Petereit erklärt: „Die Diskussion um die Frage eines Austritts aus dem Arbeitgeberverband ist längst geführt. Wenn dies neuerlich durch die Geschäftsführung der Theater Lübeck gGmbH auf die Tagesordnung gesetzt wird, ist dies kontraproduktiv und überflüssig. Eine Tarifflucht der Theater Lübeck gGmbH werden wir unterbinden. Gänzlich unangemessen und nicht im Sinne des Lübecker Theaters ist eine offenbar beabsichtigte Spaltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Kostenvergleiche zwischen Garderoben- und Reinigungspersonal und dem Schauspielensemble.
Die SPD hat stets die Forderung nach einem Mindestlohn von mindestens 8,50 € pro Stunde unterstützt. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wird auch weiterhin in ihrem Einflussbereich dafür sorgen, dass geringere Arbeitslöhne weder direkt, noch in Leiharbeit oder durch Subunternehmen gezahlt werden dürfen. Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes durch die neue Bundesregierung hat die SPD Wort gehalten. Daraus resultierende Kostensteigerungen dürfen nicht zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen. Dieser Ansatz ist nicht neu und war und ist Leitfaden unserer Politik.
Einen bereits sich für den im Wirtschaftsplan 2011/2012 abzeichnenden Liquiditätsengpass durch Personalkostensteigerungen bei der Theater Lübeck gGmbH haben wir durch unseren Antrag in der Bürgerschaft ausgeglichen und damit den Austritt aus dem Arbeitgeberverband verhindert. Dies war und ist ein klares Bekenntnis zur Tarifbindung. Gleichzeitig wurde eine 6-jährige Zielvereinbarung zur Sicherstellung der zukünftigen Wirtschaftlichkeit des Betriebes vereinbart. Das Theater Lübeck ist im Vergleich zu anderen Häusern in Schleswig-Holstein und bundesweit wirtschaftlich und organisatorisch gut aufgestellt. Eine Auslastung von bis zu 90% bestätigt, dass das Theater Lübeck eine hohe Qualität und Akzeptanz hat.
Auch wenn die Haushaltslage der Hansestadt Lübeck und der Konsolidierungs-vertrag mit dem Land Schleswig-Holstein uns zu Einschnitten in der Finanzierung zwingen, rechtfertigt eine solche Tatsache nicht die jüngsten Äußerungen der Geschäftsführung. Wir vertrauen darauf, dass der bisher eingeschlagene Weg im konstruktiven Dialog zwischen Betriebsrat, Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Verwaltung und Politik fortgeführt wird und sind zuversichtlich, dass auch in finanziell schwierigen Zeiten gute, einvernehmliche Lösungen gefunden werden können.“