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Politik & Wirtschaft

Olympia 2024 in Travemünde

 In der aktuellen Diskussion zum Thema Olympiabewerbung 2024/28 in Travemünde sieht die FDP-Fraktion die Sache durchaus kritischer als von den Befürworter des Vorhabens. Der Bürgerschaftsbeschluss aus 2012 kollidiert mit dem Kooperationsvertrag von Rot-Grün.Darin heißt es, dass es eben keine Prestigeprojekte mehr geben soll! Aber als ein solches wäre die Teilnahme in ca. 10 Jahren zu werten. Es ist leicht, Argumente dafür anzuführen, die die meisten heutigen Entscheider später nicht mehr verantworten müssen, da sie längst nicht mehr im Amt sind. So gibt es überhaupt noch keine Angaben oder Abschätzungen über die möglichen Kosten und wer diese trägt. Wenn man aber mit Kiel in einen Wettbewerb um den Austragungsort geht, so erscheint es doch ratsam, sich vorher Gedanken über die Finanzierung zu machen; zumindest im Groben!

„Die Aussage des Bürgermeisters zur Eröffnung der Travemünder Woche sowie jüngere Statements von ihm, Lübeck wäre ein hervorragender Gastgeber für die olympischen Segelwettbewerbe, sorgte für Verwunderung. Gerade von den Gruppen und Personen, die sonst Sparvorschläge unterbreiten oder verlangen, träumen von diesem kostenintensiven Event“, so der Fraktionsvorsitzende Thomas Rathcke. Auch mit welcher Leichtigkeit laut Lübecker Yachtclub die Spiele in Travemünde zu realisieren wären, überrascht uns. Wir haben Zweifel, ob z. B. die Infrastruktur, Verkehrssituation oder die Unterbringung der Sportler so einfach umzusetzen ist wie behauptet wird. Anderseits wäre der Segelsport der wahre Gewinner der Spiele und würde von der angeblichen Nachhaltigkeit am meisten profitieren!

Als FDP-Fraktion stehen wir seit Jahren für die Sanierung des Lübecker Haushalts!

Nach der Erstellung des Masterplans zur Sanierung der Straßen wurde nicht ein zusätzlicher Euro in die Infrastruktur investiert! Die Schulgebäude in Lübeck sind zum Teil in einem desolaten Zustand und das Dienstleistungsangebot der Verwaltung wird immer weiter eingeschränkt. Die Kosten bei Kita-Ausbau können nicht ausreichend gedeckt werden und die Abgabenlast für Bürger und Unternehmen stehen auf einem Rekordniveau! „Lübeck hat, so wünschenswert eine Teilnahme an den olympischen Spielen auch ist, weitaus größere Probleme zu stemmen. Es scheint so, dass einzelne Parteien aber auch die Verwaltungsspitze nicht in der Lage sind, Prioritäten zu setzen“, so Rathcke abschließend.