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Politik & Wirtschaft

BUND erwartet von Habeck weitere Schritte zum Schutz der Wälder

Der BUND Schleswig-Holstein begrüßt die Ausweisung weiterer Naturwaldgebiete im Landeswald als einen notwendigen Schritt zum Erhalt der Lebensvielfalt und zur naturgemäßen Nutzung der öffentlichen Wälder in Schleswig-Holstein. 

Damit die ausgewählten 10 % Naturwälder sich tatsächlich zu „Urwäldern von morgen“ entwickeln können, komme es nun darauf an, sie vor allen möglichen politischen und wirtschaftlichen Begehrlichkeiten der Zukunft rechtlich dauerhaft sicher zu schützen.

Die BUND-Landesvorsitzende Dr. Claudia Bielfeldt: „Es darf nicht wieder passieren, dass in diesen Wäldern erneut Holzeinschlag betrieben wird, nur weil die Regierung gewechselt hat.“

Mit der jetzigen Naturwaldausweisung sieht der BUND die Hausaufgaben der Landesregierung in der Waldpolitik aber noch lange nicht beendet.
Noch in diesem Jahr sind einige Wahlversprechen der Regierungsparteien einzulösen. Als erstes ist die Neuformulierung des Landeswaldgesetzes zu nennen. Es gilt die Bestimmungen zur naturnahen Waldnutzung wieder mindestens auf das Qualitätsniveau des Waldgesetzes von 2004 zu bringen und damit die schlimmen Verwässerungen durch die letzte Landesregierung zu korrigieren. Insbesondere sind die Waldbaubetriebe im Lande zu einer „Guten fachlichen Praxis“ zu verpflichten, die dem Schutz der Biodiversität sowie der Anpassungsfähigkeit und Klimatauglichkeit der Wälder verbindlichen Vorrang vor der reinen und kurzfristigen Holzproduktion einräumt. Diese Nachhaltigkeitsziele müssen in vorbildlicher Weise für die Bewirtschaftung der Wälder in öffentlicher Hand, dem „Bürgerwald“ gelten. Deshalb müssen die ungenügenden „Handlungsgrundsätze für den Landeswald“ und die „Betriebsanweisung Waldbau“ für die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) entsprechend neu gefasst und ausgerichtet werden, fordert der BUND. Den wiederholt beobachteten groben Verstößen im Landeswald muss vorgebeugt werden.

Für die Umsetzung der genannten waldpolitischen Aufgaben und Vorhaben fordert der BUND Umweltminister Habeck auf, den Sachverstand der Umweltverbände durch eine frühzeitige und wirkungsvolle Beteiligung zu nutzen, wie es bereits im Rahmen der bestehenden „Allianz für den Wald“ bei der Auswahl der neuen Naturwaldgebiete im Ansatz erfolgreich praktiziert wurde. Als Mitglied der Allianz erwartet der BUND deshalb eine baldige Beteiligung zu den erwähnten Vorhaben zum Landeswaldgesetz, zu den Handlungsgrundsätzen und Waldbau-Richtlinien und zu einer „Guten fachlichen Praxis“ in den Wäldern Schleswig-Holsteins.