„Eine Volksinitiative kommt vom Volk – nicht von der Kirche“
Bischof Magaard zur Diskussion um die Landtagsentscheidung: Schleswig (emw). Der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig das Thema Gottesbezug in der schleswig-holsteinischen Landesverfassung für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist.
„Das haben wir gezeigt in zahlreichen Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung für Abgeordnete, zahlreichen Briefen und bilateralen Gesprächen im Vorfeld der Landtagsentscheidung“, sagte Bischof Magaard in Schleswig.
Es gehe um Gott in der Gesellschaft und nicht nur um Gott in der Verfassung. „Das haben die Diskussionen in der Öffentlichkeit auch schon im Vorfeld der Landtagsentscheidung gezeigt. Wir brauchen für das Thema langen Atem und breiten Raum“, so Magaard. „Wir werden es aktiv und offensiv auf allen Ebenen unserer Kirche, in unseren Akademien und den Gottesdiensten behandeln.“
Gothart Magaard sagte weiter, er glaube nicht, dass eine Volksinitiative, die von der Kirche ausgehe, das richtige Mittel sei, viel mehr „ist eine intensive Debatte Voraussetzung für ein breites gesellschaftliches Bündnis, das über alle Partei- und Kirchengrenzen hinweg einen Volksentscheid auf den Weg bringt.“ Wenn sich aus einem solchen Bündnis eine Initiative entwickle, so Magaard, werde sie auch die Unterstützung durch die Nordkirche erhalten.
Deshalb sei es gut, dass die Entscheidung des Landtags nicht nur in den Kirchen, sondern in allen Bevölkerungskreisen in Schleswig-Holstein diskutiert werde. „Eine Volksinitiative als kurzfristige Reaktion auf eine deutliche Landtagsentscheidung wird dem Thema unseres Erachtens nicht gerecht,“ erklärte Bischof Magaard.