2 Tagessiege in Travemünde

Foto: „Nils Bergmann/segelaction.de“
Nach ihrem Startverzicht zum Auftakt der 115. Travemünder Woche rollte die „L+M Hispaniola“ von Horst Mann aus Kiel das Feld in der Königsklasse IMS 1 durch zwei Tagessiege von hinten auf…L+M Hispaniola gewinnt Travemünder Woche
Travemünde. Die ersten Gewinner der 115. Travemünder Woche stehen fest: Es sind die Gesamtsieger der zehn Wertungsklassen auf der Seebahn, die bei norddeutschem Regen und mäßiger Brise ihre Rennen am Sonntag (25. Juli) auf der Lübecker Bucht beendeten. Dabei beeindruckte die „L+M Hispaniola“ von Horst Mann (Kiel) in der Königsklasse IMS 1. Am Freitag zum Auftakt noch nicht am Start schaffte sie Platz eins mit vier überlegenen Tagessiegen am Wochenende. Trotz des Wetterumschwungs waren am Sonntag Abend schon rund 300.000 Besucher über die Festmeile an der Travemündung geschlendert und hatten sich vor den zwölf verschiedenen Bühnen amüsiert.
„Das war eine gelungene Generalprobe für die internationale deutsche Meisterschaft“, lobte Skipper Thomas Jungblut seine Crew von der „L+M Hispaniola“. Der Hamburger Segelmacher hielt Vorjahressiegerin „Varuna“ von Jens Kellinghusen (NRV Hamburg) am Ende um drei Punkte auf Distanz. Dritter wurde die „Alice“, eine IMX-45 mit Dietrich Tauber (ebenfalls Hamburg) am Steuer. Alle treffen sich in zwei Wochen bei der Rolex Baltic Week in Neustadt wieder, wenn die IDM ausgesegelt wird.
Großes Lob gab es nicht nur von Jungblut für die Regattaorganisation auf der Seebahn. 67 Yachten sorgten für einen anspruchsvollen Wettkampf, den Wettfahrtleiter Lutz Wisser souverän im Griff hatte. Eine eigene Party mit Bier, Brezeln und Bouletten am Sonnabend Abend rundete die gute Stimmung der „Yachties“ ab. „Die Resonanz hat uns bestärkt, den Offshorebereich weiter zu stärken“, so TW-Organisationsleiter Claus-Dieter Stolze, „wir werden uns wohl für die Austragung der deutschen Meisterschaft 2005 bewerben.“
Am zweiten Tag der J/22-Europameisterschaft behaupteten die Dänen Christensen/Jakobsen/Heron ihre Führung im Gesamtklassement drei Zähler vor den Niederländern Kooijman/Loose/Baggers. Das Trio Menzner/Johansen-Voss/Wolter aus Stein fiel als beste deutsche Mannschaft auf den 20. Platz zurück. Beim Eurocup der 29er glich sich das Bild: Vorne verteidigten die Briten Jaques/Sign die Spitze knapp vor Lehtinen/Pennanen aus Finnland. Die Duisburger Benjamin Friedhoff und Johanna Munding rutschten auf den 16. Rang ab. Ihre überlegene Führung bauten Stefan Koechlin und Axel Priegann aus Molfsee im Eurocup der 505er auf zehn Punkte vor Jens Findel und Wolfgang Bogacki (Wolfsburg) aus.
Ein Bug-an-Bug-Rennen liefern sich Berit Berg aus Kiel und Svenja Puls vom Lübecker Yacht-Club beim Deutschlandcup der Europe-Jollen. Punktgleich führt die Kielerin nur aufgrund eines Tagessieges mehr auf dem Konto. „Ich habe heute die letzte Wettfahrt verhauen, vielleicht weil ich nur noch gefroren habe“, ärgerte sich die Ratzeburgerin, „ich brauche jetzt eine heiße Badewanne.“ Hinzu kam auch noch „höhere Gewalt“. Die Annullierung des ersten Rennens vom Vortag, in dem die Luvtonne falsch bezeichnet gewesen war, hatte die 19-Jährige einen Tagessieg gekostet.
Die Olympiaausscheidung hatten sie beide verloren; in Travemünde sind sie von Beginn an auf Siegkurs: Johannes Polgar aus Kiel mit seinem Ersatzvorschoter Philip Wetzig in der angestammten Tornado-Klasse, die Brüder Helge und Christian Sach aus Zarnekau auf einem Formula-18-Katamaran.
Beide Mannschaften glänzten in den ersten drei Rennen jeweils mit drei Tagessiegen. „Wir mussten aber ganz ordentlich kämpfen“, berichtete Helge Sach, der an der ersten Wendemarke zunächst nur Zehnter war. „Erst als Christian richtig wütend war, wurden wir immer schneller und haben alle noch überholt.“









