Justizminister Schmalfuß bei dreifachem Richtfest in der JA Schleswig
SCHLESWIG. In der Jugendanstalt (JA) Schleswig ist heute (28. Mai) Richtfest der Sozialtherapeutischen Abteilung, der Sporthalle und des Funktionsgebäudes gefeiert worden. Durch diese drei Gebäude, die die GMSH im Auftrag des Justizministeriums errichtet, soll die Erfüllung des Erziehungs- und Behandlungsauftrags des Jugendvollzugs optimiert werden. Das Land investiert dafür in der Jugendanstalt Schleswig mehr als 10 Millionen Euro. „Dies ist angesichts knapper Kassen ein erheblicher finanzieller Kraftakt für das Land“, betonte Justizminister Emil Schmalfuß beim Richtfest. „Dieses Geld ist aber auch eine Investition in das Vertrauen auf die Therapierbarkeit und Besserungsfähigkeit von Menschen, die in ihrem jungen Leben einmal gestrauchelt sind.“
Das Bundesverfassungsgericht hatte 2006 für den Jugendvollzug hinsichtlich der Behandlung, der therapeutischen Betreuung, dem Sport, der Ausbildung, dem Lernen in sozialer Gemeinschaft und dem Besuch von Angehörigen besondere Anforderungen gestellt. Diese werden durch die Inbetriebnahme der neuen Gebäude in der ersten Jahreshälfte 2011 erfüllt. Die erste Sozialtherapie für Jugendliche und Heranwachsende in Schleswig-Holstein in der JA komplettiert das Angebot der Sozialtherapie für erwachsene Männer in der JVA Lübeck. Durch die 30 Plätze der Sozialtherapeutischen Abteilung erhöht sich die Belegungsfähigkeit der JA Schleswig im geschlossenen Vollzug von 73 auf 103 Plätze. Zudem gibt es zehn Plätze im offenen Vollzug. Justizminister Schmalfuß dankte in diesem Zusammenhang ausdrücklich der Stadt Schleswig: „Sie haben den Bau der sozialtherapeutischen Abteilung bewusst mitgetragen. Die damit verbundene Erhöhung der Zahl der Haftplätze widersprach nämlich dem 1997 unterzeichneten Vertrag zwischen Justizministerium und Stadt. Ich betone es darum gern: Schleswig hat sich im gesamtgesellschaftlichen Sinne bewusst verantwortungsvoll gezeigt.“
Für die neuen Aufgaben wurden in der Jugendanstalt 15 Stellen eingerichtet: Zwei Psychologen-, eine Sozialpädagogikstelle und 12 Stellen im allgemeinen Vollzugsdienst. Weitere sechs Bedienstete der Jugendanstalt Schleswig, Teilanstalt Neumünster, werden mit der Verlegung von 30 Gefangenen von Neumünster nach Schleswig versetzt.