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Politik & Wirtschaft

Fast 24.000 Metaller beteiligten sich an der Küste bereits an Warnstreiks

Hamburg, 6.2.15. Seit Ende der Friedenspflicht haben sich im IG Metall Bezirk Küste bereits 23.600 Beschäftigte aus 120 Betrieben an den Warnstreiks beteiligt. Allein am Freitag waren 16.500 Beschäftigte aus 80 Betrieben dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt. Kundgebungen und Demonstrationen mit teilweise mehreren hundert Teilnehmern gab es in Bremen, Bremerhaven, Nordenham, Georgsheil, Elmshorn und Flensburg.

„Fast 24.000 Warnstreikende in nur sieben Tagen: Das ist ein starkes Signal an die Arbeitgeber“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Sie müssen in den Verhandlungen kräftig nachlegen und dürfen sich unseren Vorschlägen zu Altersteilzeit und Weiterbildung nicht weiter verweigern.“

Schwerpunkte der Warnstreiks waren heute Bremen, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein:

Bremen/Bremerhaven

In Bremen gab es vor fünf Betrieben Kundgebungen: Am Vormittag versammelten sich 1.000 Beschäftigte der Airbus-Betriebe sowie von Premium Aerotec und Thermo Fisher vor dem Werkstor. Zur Mittagszeit folgten Kundgebungen bei ThyssenKrupp System Engineering und der Siemens-Niederlassung. Am Nachmittag starteten 230 Beschäftigte des Automobilzulieferers Lear und 2.300 Beschäftige des Daimler-Werks zu Demonstrationszügen und Kundgebungen. In Bremen beteiligten sich insgesamt zwölf Betriebe mit mehr als 5.000 Beschäftigten an den Warnstreiks. In Bremerhaven folgten 630 Beschäftigte aus elf Betrieben u.a. Lloyd-Werft, Kramer und German Dry Docks dem Aufruf der IG Metall. Zur Kundgebung bei der Firma Ludolph kamen 100 Beschäftigte.

Nordwestniedersachsen

Die größte Aktion gab es bei Premium Aerotec in Nordenham, wo sich 1.100 Beschäftigte zur Kundgebung versammelten. Die IG Metall Wesermarsch hatte in acht weiteren Betrieben, u.a. bei Eaton, Fassmer und Abeking & Rasmussen zu Warnstreiks aufgerufen. Eine Kundgebung gab es auch bei Linde und Wiemann in Georgsheil. Zu mehrstündigen Warnstreiks waren auch die Meyer Werft, EDL Ems Dienstleistung, Kolbenschmidt und Krone in Leer-Papenburg aufgerufen. In Rastede legten Beschäftigte von Brötje Heizung die Arbeit nieder. In Nordwestniedersachsen beteiligten sich insgesamt 5800 Beschäftigte aus 13 Betrieben an den Warnstreiks.

Schleswig-Holstein

In Kiel gab es am Vormittag Kundgebungen bei ThyssenKruppMarine Systems (TKMS) mit 300 Teilnehmern und bei Raytheon Anschütz, wo sich 100 Beschäftigte vor dem Werkstor versammelten. Die IG Metall Kiel-Neumünster hatte insgesamt 15 Betriebe u.a. auch GKN, Vossloh, Danfoss und Stryker zu Warnstreiks aufgerufen. In Flensburg beteiligten sich 500 Beschäftigte der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft am Warnstreik. In Elmshorn gab es eine Protestaktion mit 45 Teilnehmern bei der Firma Steen. Auch SiHi, Hatlapa, Mogensen, Pano, Möller und Peters Werft beteiligten sich an der Unterelbe an Warnstreiks. Die IG Metall Rendsburg hatte die Lürssen-Kröger Werft und Nobiskrug aufgerufen. Auch Beschäftigte an Senvion-Service Stützpunkten im gesamten Bundesgebiet, wie zum Beispiel in Husum und Ostrohe legten kurzfristig die Arbeit nieder. In Schleswig-Holstein waren insgesamt 5.100 Beschäftigte aus 45 Betrieben.

Über weitere Warnstreiks werden wir kurzfristig informieren.

Die IG Metall Küste verhandelt für die 140.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein. Sie fordert 5,5 Prozent mehr Geld für alle Beschäftigten, mehr Zeit und Geld für Weiterbildung sowie Verbesserungen bei der Altersteilzeit. Die Verhandlungen gehen am 12. Februar in Hamburg in die dritte Runde.