Nordelbisches Missionszentrum: 100 Jahre Weltmissions-Konferenz
Breklum (eb). Mission ist heute „kein religiöser Hausfriedensbruch“ mehr. Mit diesen Worten erinnert der Direktor des Nordelbischen Missionszentrums (NMZ), Klaus Schäfer, an das 100-jährige Jubiläum der Weltmissions-Konferenz am 2. Juni. 1910 trafen sich im schottischen Edinburgh 1 200 Delegierte, unter ihnen auch drei Mitglieder der „Breklumer Mission“ in Nordfriesland, aus der später das Nordelbische Missionszentrum hervorgegangen ist.
„Damals war Mission sehr mit dem Kolonialismus westlicher Staaten verbunden und auch die Missionare drängten offensiv zur Expansion westlicher Werte“, erläutert Schäfer. Heute dagegen „geht Mission nur im Dialog auf Augenhöhe“. Der Auftrag zur Weitergabe des Glaubens bleibe bestehen, verbunden aber mit dem Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenrechte sowie für Partnerschaft zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen. „Diese Begegnungen und Gespräche bereichern die Menschen auf beiden Seiten“, betont der Direktor des NMZ.
Seit der Konferenz von Edinburgh 1910 trafen sich kirchliche Delegierte im Abstand von fünf bis zehn Jahren zu Weltmissions-Konferenzen. Am kommenden Mittwoch (2. Juni) kommen 300 Mitglieder der meisten christlichen Konfessionen erneut in Edinburgh zusammen. Die Konferenz wird unter anderem vom Ökumenischen Rat der Kirchen organisiert und steht unter dem Leitwort „Christus heute bezeugen“.
Vor 100 Jahren stammten die Delegierten aus dem Westen, vorwiegend dem angelsächsischen Raum. „Ab Mittwoch trifft sich wirklich eine Weltversammlung, es kommen Christen aus allen Kontinenten und aller Konfessionen“, so Schäfer. Am Ende der fünftägigen Konferenz soll eine gemeinsame Erklärung verabschiedet werden. „Wir können als Christen einen Beitrag leisten für ein würdiges Leben aller Menschen in der Welt.“