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Politik & Wirtschaft

„Ehrenamtliche brauchen dringend professionelle Unterstützung“

Schleswig/Travemünde (emw). Hocherfreut hat sich Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, über die Ankündigung gezeigt, dass für eine personelle Aufstockung im Bereich der Flüchtlingsarbeit den Kirchenkreisen mehr als drei Millionen Euro aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes zur Verfügung gestellt werden.

„Ich bin überwältigt und beeindruckt von dem hohen ehrenamtlichen Engagement, das im Zusammenhang mit der Flüchtlingsarbeit in der gesamten Nordkirche anzutreffen ist. Allein in Schleswig-Holstein werden weit mehr als 2000 Flüchtlinge durch Freundeskreise und Runde Tische betreut. Viele Ehrenamtliche arbeiten schon am Rand ihrer Kräfte. Da ist es wichtig, auch den Helferinnen und Helfern professionelle Hilfe und fachliche Unterstützung angedeihen zu lassen“, erklärte der Bischof am Rande der Tagung der Landessynode in Travemünde.

Anfang des Jahres hatte Bischof Magaard eine Umfrage in den Kirchengemeinden des Sprengels gestartet und nach Initiativen im Bereich der Flüchtlingsarbeit gefragt. „Aus 107 Gemeinden haben wir Rückmeldungen bekommen. Das Hilfsangebot ist bunt gemischt: es wird Sprachunterricht gegeben, Kinderbetreuung geleistet, es gibt Ämterlotsen, Dolmetscherdienste, um die medizinische Versorgung wird sich gekümmert, Hilfen bei Wohnungseinrichtungen werden organisiert und sofern möglich, muttersprachliche Seelsorge angeboten.“ In den allermeisten Fällen gebe es enge Kooperationen von Kirchengemeinden mit Kommunen, Diakonischen Werken, DRK, AWO, Sportvereinen, Freiwilliger Feuerwehr, Schulen, VHS und vielen anderen mehr. Bischof Magaard: „Man kann hier wirklich von einem gesamtgesellschaftlichen Engagement und einer ausgeprägten Willkommenskultur in Schleswig-Holstein sprechen“, so der Bischof. „Deshalb bin ich für diese finanzielle Hilfe für die Flüchtlingsarbeit ganz besonders dankbar.“