Proteste in Hamburg anlässlich des 2. Jahrestages des Einsturzes von Rana Plaza am 24. 4. 2013 vor KiK und NKD in Hamburg Barmbek
Die Regionalgruppe Hamburg der Kampagne für Saubere Kleidung protestiert am 23.4.2015 um 17 Uhr vor den Bekleidungsmärkten von NKD und KIK in Hamburg Barmbek in der Fuhlsbüttler Str. 177 und 184.
Die Gruppe macht darauf aufmerksam, dass NKD auch zwei Jahre nach dem Unglück noch nichts in den Entschädigungsfonds für die Opfer eingezahlt hat.
Auch KiK geizt mit Einzahlungen. Bislang sind von KiK nur 1 Mio US $ im Fonds. Dies ist angesichts des Umsatzes von KiK im Jahr 2013 von 1,57 Mrd. € viel zu wenig. Angemessen wären laut Kampagne für Saubere Kleidung weitere Millionen US $.
Die Hamburger Gruppe protestiert vor NKD und KiK stellvertretend für alle deutschen Firmen, die im Rana Plaza – Gebäude produzieren ließen und fordert diese auf: Stehen Sie zu ihrer Verantwortung und leisten Sie endlich ausreichend Entschädigungszahlungen.
Namentlich haben neben NKD die Bekleidungsfirmen Adler und Kanz (Kids Fashion Group, Pliezhausen) noch keinen einzigen Cent in den Fonds eingezahlt.
Die Gruppe fordert die deutschen Firmen auf „Zahlt für die Opfer von Rana Plaza – zahlt jetzt!“
Viele der Versehrten und die Hinterbliebenen der Toten sind seit zwei Jahren nach dem Unglück immer noch ohne Einkommen. Vielen Familien der Toten und Versehrten fehlt immer noch das Geld zum Leben, für die medizinische Versorgung und Rehabilitation. Sie haben alles verloren, die Arbeit, die Gesundheit und das Einkommen.
„Zwei Jahre nach dem Unglück noch immer keine Zahlungen geleistet zu haben, ist für die deutschen Firmen eine Schande. Sie steigern die Umsätze und sind auf Expansionskurs auch auf Kosten der Opfer von Rana Plaza und der Näherinnen in den globalen Nähfabriken“, sagt Waltraud Waidelich von der Hamburger Gruppe der Kampagne für Saubere Kleidung und vom Frauenwerk der Nordkirche.
Dem Fonds fehlen zwei Jahre nach dem Einsturz noch 6 Mio US $, von den 30 Mio US $, die von der ILO (International Labor Organisation) als Entschädigungssumme insgesamt gefordert waren.
Erst vor wenigen Tagen hat Benetton angekündigt nach massivem Druck 1,1 Mio US $ in den Fonds einzahlen zu wollen. Das ist zu immer noch wenig und kommt zwei Jahre nach dem Unglück für die Betroffenen sehr spät.
In zahlreichen Städten Deutschlands, Europas, der USA und in Asien wird es Aktionen anlässlich des Einsturzes von Rana Plaza geben unter anderem in Hamburg, Berlin, Dresden, Bonn.
Die Hamburger Gruppe der Kampagne für Saubere Kleidung und das Frauenwerk der Nordkirche sprechen sich dafür aus, dass deutsche Unternehmen verbindlich verpflichtet werden auf die Einhaltung von Menschenrechten auch im Ausland nach französischem Vorbild zu achten. Die Bundesregierung kann eine solche Gesetzesinitiative in den in Planung befindlichen Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte aufnehmen.