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Politik & Wirtschaft

Das darf nicht das letzte Wort sein! Die Neuregelung des Apothekendienstes gehört auf den Prüfstand!

Mit diesen Worten beginnt der Appell der Senioren-Union Schleswig-Holstein an die Apothekerkammer und alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen des Landes.Stein des Anstoßes ist die am 1. Januar begonnene Notdienst-Reform. Lange Wege sind die Folge, wenn nachts oder am Wochenende Medikamente benötigt werden. Bei kleineren Orten darf der Weg zur Apotheke bis zu 38 Kilometer betragen! „Wer alt ist, wer nicht mobil ist, wer auf dem Lande lebt, der ist der Betrogene“, so SU-Landesvorsitzender Wolfgang Börnsen, ehemaliger Bundestagsabgeordneter. In Großstädten mit über 70.000 Einwohnern kann die Notdienst-Apotheke maximal 10 km entfernt sein, in Städten ab 20.000 Einwohner sind es bereits 16 km und in Kleinstädten ab einer Bevölkerungszahl von 5.000 Menschen, müssen sich die Patienten bei einem nächtlichen Notfall auf eine Strecke bis zu 23 Kilometer einstellen.

„Es wäre von der Apothekerkammer klug gewesen, den Landtag an der einschneidenden Veränderung zu beteiligen, aber noch ist es dafür nicht zu spät“, so Börnsen. Wie auf dem Treffen der Kreisvorsitzenden der Senioren-Union in Nortorf deutlich wurde, gibt es besonders in Stormarn heftige Kritik an den Notdienst-Bestimmungen, aber auch in anderen Teilen des Landes rührt sich Unmut und Unverständnis und der zunehmende Wunsch, zur alten bewährten Regelung zurückzukehren.

Der SU-Landesvorstand hat alle seine über 4.800 Mitglieder aufgerufen, die Notdienst-Regelung vor Ort zu prüfen. Auch das Altenparlament wie die Fraktionen des Landtages werden gebeten, sich der Sache anzunehmen.