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Politik & Wirtschaft

Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit im Frühjahr

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, waren im April 2015 weniger Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat und im Vorjahr.

„Die Frühlingsbelebung hat sich im April fortgesetzt. Mit dem Start in das Ostergeschäft ist die Arbeitslosigkeit weiter gesunken und hat insbesondere im Kreis Ostholstein zu einem deutlichen Rückgang geführt. Gleichzeitig ist die Nachfrage der Wirtschaft nach Fachkräften gestiegen. Wichtig ist es, bei der Stellenbesetzung alle Potenziale zu berücksichtigen. Eine für Unternehmen interessante Gruppe, ist die der Alleinerziehenden. In Lübeck und Ostholstein waren 2014 im Jahresdurchschnitt 1.869 Alleinerziehende arbeitslos gemeldet. Nahezu die Hälfte von ihnen hat eine betriebliche Ausbildung oder einen akademischen Abschluss und sucht eine Vollzeitstelle. Um sie mit Unternehmen zusammen zu bringen, haben Arbeitsagentur und Jobcenter Lübeck gemeinsam mit Betrieben des Projektes MARZIPAN (Mit Alleinerziehenden richtig zur Integration – Potenzial für den Arbeitsmarkt nutzen) eine Messe für Alleinerziehend organisiert. Am 13. Mai 2015 von 10 bis 15 Uhr können sie im UKSH, Altes Kesselhaus, mit Unternehmen in Kontakt treten und sich an Infoständen zu Themen wie Teilzeit-Ausbildung, Kindertagespflege und Wiedereinstieg ins Berufsleben beraten lassen. Alleinerziehende aus Lübeck und Umgebung sind dazu herzlich eingeladen“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 16.928 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.427 (7,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 427 (2,5 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat und 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,1 Prozent zurück. Im April 2015 wurden 1.407 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 183 oder 15,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 3.408 Stellen wurden Ende des Monats noch Arbeitskräfte gesucht, 231 oder 7,3 Prozent mehr als im April 2014.

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.358, das sind 1.157 (21,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 18 (0,4 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,1 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 12.570 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 270 (2,1 Prozent) gegenüber März 2015. Im Vergleich zum April 2014 ging die Arbeitslosigkeit um 409 (3,2 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,0 Prozent.

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 22.845 Personen befanden sich im April 2015 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 429 Personen oder 1,8 Prozent gesunken.

 

Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes zurück.

In der Hansestadt Lübeck waren Ende April 2015 10.994 Arbeitslose gemeldet, 210 (1,9 Prozent) weniger als vor einem Monat und 125 (1,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und Vorjahr auf 10,1 Prozent zurück.

2.448 Arbeitslose und damit 196 (7,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 91 (3,9 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende April 2015 8.546 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 14 (0,2 Prozent) weniger als im März 2015 und 216 (2,5 Prozent) weniger als im April 2014.

Im Kreis Ostholstein waren Ende April 2015 5.934 Arbeitslose gemeldet, ein Rückgang von 1.217 oder 17,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren 302 (4,8 Prozent) Arbeitnehmern weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote ging um 1,2 Prozentpunkte zum Vormonat auf 5,9 Prozent zurück (Vorjahr 6,2 Prozent).

1.910 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 961 (33,5 Prozent) weniger als im März 2015 und 109 (5,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 4.024 Arbeitslose gemeldet, das waren 256 (6,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 193 (4,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im April 2015 1.860 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 84 (4,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 7 (0,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,8 Prozent (Vorjahr 8,0 Prozent). Es meldeten sich 332 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 418 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 94 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von März 2015 auf April 2015 um 378 (30,0 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 63 (6,7 Prozent) auf 880 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug 5,5 Prozent (Vorjahr 5,9 Prozent). Dabei meldeten sich 216 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 594 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im April 158 neue Stellen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im April 2015 1.497 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 558 oder 27,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 97 oder 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 6,0 Prozent (Vorjahr 6,4 Prozent). Dabei meldeten sich 358 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 913 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 151 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von März 2015 auf April 2015 um 144 (16,5 Prozent) auf 730 Personen gefallen. Das waren 87 (10,6 Prozent) Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,8 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent). Dabei meldeten sich 165 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 313 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im April 98 neue Stellen.

 

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2014 nahmen 2.142 (+227 zum Vorjahr) Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. 1.132 (-15) Jugendliche suchten Ende April noch eine Stelle.

Von den Betrieben wurden 2.934 (+113) Ausbildungsstellen angeboten. Davon waren Ende April 2015 noch 1.679 (-250) offen. Rechnerisch kamen damit 1,5 noch offene Stellen auf einen unversorgten Bewerber. Im Vorjahr waren es 1,7 Stellen pro Bewerber.

Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker/in oder Mechatroniker/in, in Ernährungsberufen wie Bäcker/in, Fleischer/in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Fachkraft im Gastgewerbe, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel oder Versicherungen, Fachkraft Kurier-, Express- und Postdienstleistungen oder Lagerlogistik, in Bauberufen wie Maurer/in, Tiefbaufacharbeiter/in, Straßenbauer/in oder Maler- und Lackierer/in und in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Krankenpfleger/in.

„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird wie zum Beispiel Baustoffprüfer/in, Fischwirt/in, Glasveredler/in, Müller/in, Orthopädietechnik-Mechaniker/in, Packmitteltechnologe/in oder Segelmacher/in, um nur einige zu nennen. Nutzen Sie die vielfältigen Chancen auf unserem Ausbildungsmarkt und nehmen Sie gleich Kontakt zur Berufsberatung auf“, rät Dusch.