Internationale Gedenkveranstaltung in Neustadt: Ministerpräsident Albig erinnert an Opfer der Cap Arcona-Katastrophe
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig hat der Opfer des Untergangs der „Cap Arcona“ und der „Thielbeck“ am 3. Mai 1945 in der Neustädter Bucht gedacht. „Es ist mir eine große Ehre, dass Sie, die Überlebenden dieses schlimmen Tages, mich heute zu dieser Gedenkfeier eingeladen haben. Es ist eine besondere Ehre für mich persönlich, weil ich hier ganz in der Nähe aufgewachsen bin. Meine Generation hat keine eigenen Erinnerungen an die Verbrechen der Nazi-Diktatur. Wir sind die Generation der Nachgeborenen“, sagte der Regierungschef am 3. Mai2015 in Neustadt bei einer internationalen Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Katastrophe.
Albig legte einen Kranz nieder und dankte den Gästen, die als Überlebende, als Hinterbliebene und als Nachkommen aus zahlreichen europäischen Staaten nach Neustadt gekommen waren. Wie er weiter sagte, vermittele die Erinnerung an die Unmenschlichkeit des Nazi-Regimes Mitgefühl für alle, die heute unter autoritären Regimen leiden. „Die Erinnerung an die Unmenschlichkeit macht uns verantwortlich für Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen und ihre Heimat verlassen“, sagte er. Geschichte schaffe keine Leitlinien für politisches Handeln. Doch sie schaffe ein moralisches Fundament, auf das das politische Handeln aufbaue.
Für den Ministerpräsidenten sind die Orte der Erinnerung wie das Cap-Arcona-Ehrenmal enorm wichtig: als Ort des Erinnerns für die Überlebenden und die Hinterbliebenen, zur Erinnerung an die Unmenschlichkeit des NS-Regimes und zur Warnung vor neuen Ansteckungsgefahren.