Windpocken: Hohe Impfquote in Schleswig-Holstein
ABC-Schützen in Schleswig-Holstein werden häufiger gegen Windpocken geimpft als im Bundesdurchschnitt. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) mit und beruft sich auf aktuelle Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach konnten im Jahr 2013 86,7 Prozent der Schulanfänger hierzulande die erste und 83,2 Prozent die zweite entsprechende Impfung nachweisen.
Der Bundesdurchschnitt lag bei 82,7 beziehungsweise bei 76,8 Prozent. Die höchste Impfquote hatten die ABC-Schützen in Sachsen-Anhalt (94,7 bzw. 89,6 Prozent) und die niedrigste in Bremen (65,7 bzw. 59,4 Prozent).
Im Rahmen von Schuleingangsuntersuchungen hat das RKI deutschlandweit den Impfstatus von insgesamt 688.312 Kindern untersucht, darunter 23.743 in Schleswig-Holstein.
Zahl der Infektionen im Land leicht gestiegen
Die Zahl der Infektionen mit Windpocken ist in der vergangenen Zeit in Schleswig-Holstein leicht gestiegen. Im ersten Quartal 2015 wurden im Norden insgesamt 126 Fälle gemeldet, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 113. Bundesweit registrierte das RKI in den ersten drei Monaten diesen Jahres 6.174 Erkrankungen, 2014 waren es noch 7.060 gewesen.
Keine harmlose Kinderkrankheit
Windpocken sind trotz ihres zumeist gutartigen Verlaufes keine harmlose Kinderkrankheit. Werden die Bläschen aufgekratzt, können Bakterien zu einer Wundinfektion führen und bleibende Hautnarben entstehen. Insbesondere bei Erwachsenen kann eine Lungenentzündung den Krankheitsverlauf erschweren.
Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für Kinder und Jugendliche eine Standardimpfung gegen das Varizella-Zoster-Virus, welches neben Windpocken auch die sogenannte Gürtelrose verursachen kann. Nach Schutzimpfungs-Richtlinie sollte die Impfung möglichst im 2. Lebensjahr erfolgen. Zudem ist sie bei älteren Kinder und Jugendlichen angeraten, sofern diese nach einer Erkrankung nicht bereits immun sind.