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Vom Gemeindepastor zum Studienleiter

PM_Foto_2015_05_05_Verabschiedung_Lorberg-Fehring.docxFoto/Text: Ines Langhorst – Bodelschwingh-Pastor Dr. Sönke Lorberg-Fehring wird am 10. Mai 2015 im Gottesdienst verabschiedet.  LÜBECK. Dr. Sönke Lorberg-Fehring (45) verlässt die Lübecker Bodelschwingh-Gemeinde und geht an die Missionsakademie in Hamburg. Am Sonntag, 10. Mai 2015, findet um 14 Uhr ein Mehrgenerationengottesdienst in der Bodelschwingh-Kirche, Beethovenstraße 22, statt. Pröpstin Petra Kallies wird Pastor Dr. Lorberg-Fehring freisprechen.„Bodelschwingh ist eine wunderschöne Gemeinde“, sagt Pastor Lorberg-Fehring. Zehn Jahre hat er gemeinsam mit seiner Familie in und um die Bodelschwingh-Kirche im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord gelebt und gearbeitet. Obwohl die Kirche erst in den 1960er Jahren gebaut worden ist, waren Erhalt und Pflege ein Schwerpunkt seiner Gemeindearbeit. „Als wir hier ankamen, wurde gerade der Turm gekürzt“, erinnert sich Lorberg-Fehring. Gemeinsam mit seiner Frau, Pastorin Dorothea Fehring, hat er acht Jahre das Gemeindeleben gestaltet, bevor sie ans Pastoralkolleg nach Ratzeburg wechselte und für sie Pastor Ole Cramer nach Bodelschwingh kam. Der Kirchenvorstand hatte sich damals neue Impulse in der Familienarbeit gewünscht. Der Umbau des Kindergartens, der Widerstand gegen die Neonazi-Aufmärsche und die Zusammenarbeit mit den Schulen rund um die Kirche sind nur drei große Schlaglichter seiner Arbeit. Besonders viel Wert hat der Seelsorger auf die Gestaltung des Gottesdienstes gelegt. Verschiedene Formate, wie die Kinderkirche, der Lehrergottesdienst oder die Sommerpredigtreihe, haben immer wieder andere Menschen angesprochen.

Aus den beruflichen Kontakten sind auch private Beziehungen entstanden. Wohnort wird auch künftig Lübeck sein. „Hier ist es einfach schön.“ Einzig ein Haus mit sechs Zimmern in der Nähe des Hauptbahnhofes fehlt noch. „Es ist nicht einfach, die Gemeinde zu verlassen. Ich bin zehn Jahre mit der Gemeinde gegangen, die Gemeinde aber auch mit mir und meiner Familie.“ Doch für den Theologen ist klar, dass Gott die Menschen ruft. „Und als die Anfrage kam, wollte ich mich rufen lassen und sehen was kommt.“

Die Missionsakademie in Hamburg wird ab Juni der neue Arbeitsort für Sönke Lorberg-Fehring sein. Seit mehr als fünfzig Jahren ist die Missionsakademie ökumenischer Begegnungs- und Studienort für Theologen, Pfarrer, Interessierte aus Mission und Ökumene aus Deutschland und aus aller Welt. Das Spektrum der Themen, die an der Missionsakademie diskutiert, vertieft und erforscht werden, reicht von interreligiösen, entwicklungspolitischen bis zu klassischen theologischen Themen in ihrer ökumenischen Dimension.

„An so einen Ort habe ich mich immer hingeträumt“, sagt Pastor Lorberg-Fehring. Sein länderspezifischer Schwerpunkt ist Südasien. „Weltweite Ökumene – das wollte ich schon immer einmal erleben“, so Lorberg-Fehring. Theologen aus der ganzen Welt setzen sich in der Missionsakademie noch einmal an den Schreibtisch und promovieren. Dr. Lorberg-Fehring wird die Kollegen in diesem Prozess begleiten. Auch die Vikare aus ganz Deutschland kommen nach Hamburg. Sie werden in Missionstheologie ausgebildet. Als Studienleiter hat Dr. Lorberg-Fehring außerdem einen Lehrauftrag an der Uni Hamburg. Er wird Seminare im Fach „Interkulturelle Seelsorge“ geben.

Im Foto: Der Abschied fällt ihm schwer: Pastor Dr. Sönke Lorberg-Fehring wird am 10. Mai in der Bodelschwingh-Gemeinde von Pröpstin Kallies freigesprochen.