Patienten wollen mehr Kommunikation mit dem Arzt – Körperliche Beschwerden werden oft als Schicksal angesehen
Patienten wollen Therapiepläne verstehen (Foto: aboutpixel.de/Janine Blank)Berlin (pte/17.06.2010/11:55) –
Deutschlands Patienten wünschen sich von ihrem Arzt mehr Informationen und möchten stärker in die Entscheidungen einbezogen werden, die ihre Gesundheit oder ihre medizinische Behandlung betreffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie zur Patientenzufriedenheit, die das „Wissenschaftliche Institut der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen“ (WINEG) http://www.tk-online.de in Berlin vorgestellt hat.Insgesamt stellen die Patienten ihren Ärzten jedoch ein sehr gutes Zeugnis aus. Fast alle (95 Prozent) sind mit ihrem Arzt unter dem Strich zufrieden. Die Studie zeigt, dass jeder Fünfte von seinem Arzt nicht in dem Maße informiert und in Entscheidungen eingebunden wird, wie er es möchte. „Dabei haben wir festgestellt, dass insbesondere die Punkte Kommunikation und Einbindung in Entscheidungen das Bild prägen, das Patienten von ihrem Arzt haben“, sagte WINEG-Direktor Frank Verheyen.
Therapie-Erfolg von Verständnis abhängig
Der Behandlungserfolg hängt laut Verheyen nicht zuletzt davon ab, ob der Patient seinen Therapieplan versteht, er gemeinsam mit seinem Arzt darüber entschieden hat und die einzelnen Schritte mitträgt.
Die Untersuchung kommt auch zu dem Ergebnis, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland die Verantwortung für seine Gesundheit eher bei anderen als bei sich selbst sieht. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes, fordert daher, dass „wir die Menschen dazu bewegen müssen, ihre Gesundheit stärker selbst in die Hand zu nehmen“.
Beschwerden als Schicksal gesehen
Auch ob Beschwerden wieder verschwinden, sehen viele Menschen als eine Schicksalsfrage. So schreibt es ebenfalls fast jeder Dritte allein Glück oder Pech zu, ob er im Krankheitsfall wieder gesund wird. Klusen: „Gesundheit ist nicht allein eine Frage des Schicksals. Es ist uns daher schon lange ein Anliegen, Patienten in ihrer Souveränität zu stärken. Die Studienergebnisse bestätigen uns nun erneut darin, unseren Versicherten Angebote wie beispielsweise das webbasierte, interaktive Dialogsystem ‚TK-Patientendialog‘ oder die Kursreihe ‚Kompetent als Patient‘ zu machen“.