Politik & Wirtschaft

10 Jahre Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren ECC-Net / Staatssekretär Gerd Billen gratuliert / Neue Reise-App „ECC-Net: Travel“

Wer mit einem Unternehmen im europäischen Ausland schon mal Schwierigkeiten hatte, sei es mit einem Online-Shop oder einer Fluggesellschaft, weiß, wie schwierig es ist, seine Rechte geltend zu machen. Denn zu rechtlichen Hürden kommen Sprachbarrieren hinzu. Doch seit 2005 können Verbraucher bei grenzüberschreitenden Streitigkeiten auf die kostenlose Unterstützung der 30 Europäischen Verbraucherzentren zählen. Am 2. Juni feiert das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) nun seinen 10. Geburtstag.

Dazu Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV): „Herzlichen Glückwunsch zu 10 Jahren im Dienste der Verbraucher! Ob bei konkreten Fragen zum Einkauf im EU-Ausland oder allgemeinen Fragen zum EU-Verbraucherrecht – das Europäische Verbraucherzentrum hilft. Daher unterstützt das BMJV diese wichtige Tätigkeit gerne.“

Die 30 Zentren des Netzwerks – eins in jedem EU-Staat sowie in Island und Norwegen – gegründet und finanziell unterstützt von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten, haben sich in den vergangenen zehn Jahren als bürgernah und effizient bewährt. 140 juristische Experten stehen Verbrauchern in ganz Europa zur Seite und das in 24 Sprachen. Über 300.000 grenzüberschreitende Verbraucher-streitigkeiten konnten so mittlerweile bearbeitet und mehr als 2/3 der Fälle außergerichtlich gelöst werden.

Verbraucherschutz für unterwegs: Die Reise-App

Die Hilfe der europäischen Verbraucherschützer gibt es aber auch „to go“, denn das ECC-Net seine erfolgreiche „ECC-Net: Travel“ App neu aufgelegt. Die kostenlose App bietet Reisenden in Europa nicht nur Informationen zu ihren Rechten in 101 verschiedenen Situationen (verspäteter Flug, verlorenes Gepäck, Zugausfall, defekte Ware, nicht verfügbares Hotelzimmer…), sondern auch die wichtigsten Sätze in 25 Sprachen, um in stressigen Situationen zu ihrem Recht zu kommen. Denn obwohl es EU-weit einheitliche Rechte für Verbraucher gibt, wissen Reisende oft nicht, was ihnen zusteht oder wie sie sich in einem fremden Land verständlich machen können. Außerdem hält die App alle wichtigen Adressen und Telefonnummern für Notfälle parat. Die App gibt es für iOS, Android und Microsoft Windows gratis zum Download und funktioniert offline, verursacht also keine Roaming-Gebühren.

Entwickelt wurde die App vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland, das gemeinsam mit Frankreich an der Grenze Kehl/Straßburg über die Hälfte aller Verbraucherfälle bearbeitet, die im Netzwerk eingehen. Staatssekretär Billen: „Diese herausragende deutsch-französische Kooperation leistet damit einen wichtigen Beitrag für Verbraucherinnen und Verbraucher.“