MINI-MUT-TOUR in Lübeck
Auf der diesjährigen MINI-MUT-TOUR radeln 24 Tandem-Teams auf acht Etappen quer durch Deutschland und zeigen, dass es wichtig ist, offen über Depression zu reden und dass Sport helfen kann.Die MUT-TOUR startet in ihre 7. Etappe. Am 30. Juli machen sich 6 Menschen mit und ohne Depressionserfahrungen auf 3 Tandems von Wittenberge aus auf den Weg nach Lübeck, um vier Tage und drei Nächte lang Sport, Bewegung und Gemeinschaft zu erleben. Sie treffen täglich Journalisten und berichten von ihrem Umgang mit der Erkrankung. Die MUT-TOUR möchte helfen, offen über Depression zu sprechen und Diskriminierung zu überwinden.
Erneut haben die Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil sowie Willi Lemke, Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden für den Generalsekretär der Vereinten Nationen als Schirm-Eltern die Patenschaft für das Projekt übernommen.
In diesem Jahr gibt es 8 kleinere Etappen statt einer großen Tour, die es wieder 2016 geben wird. Auf der 7. Etappe 2015 fahren die Teilnehmer von Wittenberge nach Lübeck. In den vier Tour-Tagen erleben sie die wohltuende Wirkung des Sports, der Natur und des Miteinanders. Die Tagesstrecken betragen rund 55 km, übernachtet wird im Zelt. Auf der siebten Tour durchqueren die Radler auf ihrem Weg nach Lübeck u.a. die Orte Ludwigslust, Schwerin, Wismar, Boltenhagen/ Klütz und Travemünde.
An diesen Wegstrecken nimmt das Etappen-Team verschiedene Kontakte mit Journalisten und anderen Interessierten wahr, um die Depression als Erkrankung zu entstigmatisieren und um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen mit Depressionserfahrung Menschen wie Du und ich sind.
Nach dem schrecklichen Germanwings-Flugzeugabsturz im März ist es umso wichtiger, Vorurteile abzubauen, da in der gegenwärtigen öffentlichen Diskussion häufig der Eindruck vermittelt wird, dass von psychisch erkrankten Menschen eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht.
„Anders als in den Vorjahren haben wir uns 2015 für das Mini-Tour-Konzept entschieden, um das Mitfahr-Angebot möglichst niedrigschwellig zu halten“, erklärt Sebastian Burger, der Initiator der Tour. So trauten sich deutlich mehr Menschen zu, für einen kurzen Zeitraum miteinander die Natur zu erleben und sich zu bewegen. „Darüber hinaus benötigt man für das Mitradeln deutlich weniger Urlaubstage, insbesondere dann, wenn sich die Etappen in den Monaten Mai und Juni über Feiertage erstrecken“, so Burger.
„Für mich war die MUT-TOUR eine gute Kombination aus Sport, Naturverbundenheit und Gemeinschaft“, so der 53jährige Jürgen Trösken, der als Depressionserfahrener die Tour 2014 mitmachte.
Mit einem Infokasten helfen Sie Betroffenen und deren Angehörigen, Hilfe zu bekommen. Infokasten hier: