Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Politik & Wirtschaft

Männer im Westen sind häufigere Net(z)werker

Hamburg, 23. Juli 2010. „Männer weinen heimlich“ – das wusste  Herbert Grönemeyer schon 1984. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass sich das auch in den letzten 26 Jahren kaum geändert hat. 44 Prozent der befragten Männer gaben an, dass sie Probleme lieber mit sich selbst ausmachen, als sich mit anderen auszutauschen.„Männer sind wesentlich introvertierter haben weniger Bezugspersonen und fressen Probleme eher in sich hinein. Frauen sind die besseren Netzwerker“, erklärt Professor Dr. Frank Sommer vom Lehrstuhl für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Dafür pflegen immer mehr Männer inzwischen soziale Netzwerke im Internet und haben zum Beispiel ein eigenes Profil bei Facebook, MySpace und Co. Zu nahezu jedem Thema gibt es mittlerweile Online-Foren, in denen man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann. In der TK-Umfrage gab fast jeder achte Mann an, in Online-Chats, -Netzwerken und -Foren Freunde zu finden, die ein guter Ersatz für bisherige Freundschaften sind. Auffällig: Während im Westen Deutschlands 14 Prozent der Männer der virtuellen Kontaktpflege positiv gegenüberstehen, sind es im Osten des Landes nur acht Prozent. „Internetforen und Netzwerke sind sicherlich kein Ersatz für echte Freunde.

Aber wenn es jemandem schwerfällt, mit seinem privaten Umfeld über persönliche Probleme zu sprechen, ist es doch gut, wenn man es anonym in einem Forum artikulieren kann. Das gilt zum Beispiel für Sexualprobleme“, so der Experte für Männergesundheit.

Für die Forsa-Umfrage im Auftrag der TK wurden im Juni 2010 bundesweit 1.000 Männer über 18 Jahren befragt.