Tourismus aus Deutschland sichert Arbeit und Einkommen in Entwicklungs- und Schwellenländern
Tourismus aus Deutschland trägt in hohem Maße zur regionalen Entwicklung und lokalen Wertschöpfung in Entwicklungs- und Schwellenländern bei. – Das belegt die beim 19. Tourismusgipfel des Bundesverbands der deutschen Tourismuswirtschaft am Montag in Berlin vorgelegte Studie „Entwicklungsfaktor Tourismus“. Dazu erklärt die für Lübeck und die Ämter Berkenthin und Sandesneben zuständige Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD) als tourismuspolitische Sprecherin ihrer Fraktion:„Die Zahlen der aktuellen Studie sind beeindruckend: Mehr als 11 Millionen deutsche Touristinnen und Touristen reisen jährlich in Entwicklungs- und Schwellenländer. Dabei gaben sie im Jahr 2012 13,5 Milliarden Euro aus und sicherten damit rund 740.000 Arbeitsplätze in diesen Ländern. Das bedeutet: 15 deutsche Reisende sorgen im Zielland für einen Arbeitsplatz. Fast 7 Milliarden Euro der Reise-Ausgaben tragen direkt zum Bruttoinlandsprodukt in den Entwicklungs- und Schwellenländern bei. Zählt man die indirekten wirtschaftlichen Effekte des Tourismus, vor allem im Baugewerbe, Handwerk und Einzelhandel, dazu, sind es sogar mehr als 19 Milliarden Euro, die vor Ort in den Tourismusregionen bleiben.
Dass rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung ökologisch und sozial verträglich reisen möchte, ist ein positiver Trend, der befördert werden muss. Natürliche Ressourcen, wie Böden, Wasser, Vegetation und Biodiversität sind Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. Sie müssen vor Übernutzung und Zerstörung bewahrt werden – insbesondere angesichts der Schätzungen der Welttourismusorganisation, wonach die Zahl der internationalen Reisen in den kommenden 15 Jahren um rund 650 Millionen auf 1,8 Milliarden Reisen anwachsen soll.
Der zunehmende Tourismus kann aber auch positive gesellschaftliche Veränderungen unterstützen. Laut der Studie gehen steigende touristische Ankünfte mit höherer Alphabetisierung und einem verbesserten Zugang zu Wasser und Strom einher. Damit bietet Tourismus große Potentiale für die Entwicklungszusammenarbeit. Die Stärkung der Wirtschaft gerade in Entwicklungsländern, in denen viele Menschen aus wirtschaftlicher Not ihr Land verlassen, kann so auch einen Teil zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrise beitragen.“