Kultur

FW-LFVSH: Feuerwehr-Unfallkassen Hamburg und Nord wollen fusionieren

FWFeuerwehr
Hamburg/Kiel Die Feuerwehr Unfallkassen Hamburg und Nord wollen bis zum 1. Juli 2006 fusionieren. Mit diesem von den Vorständen und Vertreterversammlungen beschlossenen ehrgeizigen Zeitplan sollen Länder übergreifend Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die künftige gemeinsame Feuerwehr-Unfallkasse wäre dann als besonderer Unfallversicherungsträger für die Feuerwehren in den drei Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein tätig. Neben rund 2.000 zu betreuenden Mitgliedsgemeinden wären dann über 120.000 Feuerwehrleute bei der Kasse versichert.Wie der gemeinsame Geschäftsführer beider Kassen, Lutz Kettenbeil, in Kiel mitteilte, sei der letzte Beschluss für die Fusion am 21.12.05 in der Vertreterversammlung der Feuerwehr-Unfallkasse Hamburg gefallen. Damit hätten sich sämtliche Selbstverwaltungsorgane beider Kassen einstimmig für eine Fusion ausgesprochen. Dies sei jedoch nur der erste Schritt der geplanten Fusion. Jetzt müssten die drei beteiligten Landesregierungen im Norden die entsprechenden Errichtungsverordnungen erlassen. Ende Januar seien die zuständigen Sozialministerinnen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie die Sozialsenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg durch die Vorsitzenden der Selbstverwaltungsorgane angeschrieben und um Unterstützung bei der Fusion gebeten worden. Auch die Innenminister und der Innensenator wurden als für die Feuerwehren zuständige Fachminister informiert.

Die Initiative der Vorstände, die das Plazet der Vertreterversammlungen erhalten hat, wird vom gemeinsamen Geschäftsführer positiv bewertet, da beide Kassen schon seit 1999 ihre Aufgaben gemeinsam auf Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung erledigen. Die Beteiligung der Feuerwehr-Unfallkasse Hamburg wird „auf Augenhöhe“ erfolgen, betonte Kettenbeil. Die Besetzung der Selbstverwaltung wird die Drei-Länder-Anstalt widerspiegeln. Dies
bedeutet, dass nicht nur die gesetzliche vorgeschriebene Parität (50:50) zwischen Arbeitgebern (Kostenträgern) und Versicherten(Feuerwehrangehörigen) erhalten bleibt, sondern dass innerhalb dieser Gruppen jedes der drei Länder ein Drittel der Entscheidungsträger stellt. „Gerechter kann es eigentlich nicht zugehen“, meinte Kettenbeil.

Wie weiter mitgeteilt wurde, sind auch schon die ersten Eckpunkte für die künftige Verwaltung gesetzt. Sitz der gemeinsamen Kasse wird die Landeshauptstadt Kiel sein. In den Ländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein werden wie bisher Geschäftsstellen erhalten bleiben. Durch die Fusion können Effizienz und Leistungsfähigkeit gesteigert und Dienstleistungskosten nochmals minimiert werden. Die gemeinsame Feuerwehr-Unfallkasse wird weiter von der Provinzial Nord Brandkasse AG und der Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG unterstützt. Dieses besondere
Engagement der Feuerversicherer im Norden entlastet die Mitgliedsgemeinden in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie die Freie und Hansestadt Hamburg beträchtlich. Ein „Public-Private-Partnership“ seit fast 125 Jahren.

Ein gemeinsamer Satzungsausschuss, der erstmals am 1. Februar in Hamburg getagt hat, klärt die weiteren Details. Dies gilt insbesondere für die Mindest- und Höchstgrenzen der gesetzlichen Leistungen und den besonderen Gefahrenausgleich (Mehrleistungen) für die Feuerwehrangehörigen. Übrigens soll sich der Satzungsausschuss auch mit dem Namen der neuen gemeinsamen Feuerwehr-Unfallkasse auseinander setzen – der steht nämlich noch nicht fest.

Feuerwehr-Unfallkasse Nord – Hopfenstraße 2 d – 24097 Kiel – Telefon: 0431-603 2111