Hiller-Ohm: Einstieg in Handwerksberufe für junge Geflüchtete auch in Lübeck ermöglichen
Einstieg in Handwerksberufe für junge Geflüchtete auch in Lübeck ermöglichen –Erfolgreiche Integration gelingt am besten durch Ausbildung und Arbeit. Qualifizierungsprojekte für Geflüchtete können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Flensburger Handwerkskammer hat in Berlin jetzt ein tolles Projekt vorgestellt, dass auch in anderen Städten umgesetzt werden sollte. Von Bundesseite wird dies durch eine kommende Gesetzesänderung unterstützt, die auszubildenden Geflüchteten und ausbildenden Betrieben langjährige Rechtssicherheit gibt.
Dazu erklärt die für Lübeck und die Ämter Berkenthin und Sandesneben zuständige Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD): „Junge Menschen, die ohne ihre Eltern zu uns nach Deutschland geflohen sind, brauchen schnell Bildungsangebote. Nichts ist schlimmer, als sie in Warteschleifen hängen zu lassen. In Flensburg hat die Handwerkskammer ein tolles Projekt auf die Beine gestellt. Junge Geflüchtete werden durch mehrmonatigen Sprach- und Berufsschulunterricht sowie Betriebspraktika ausbildungsreif gemacht.
Gleichzeitig werden in dieser Zeit Interessen und Eignungen festgestellt. Agentur für Arbeit, Handwerkkammer und Betriebe arbeiten dort erfolgreich zusammen. Die positiven Erfahrungen zeigen, dass der Weg über Eignungsfeststellung, Berufsorientierung und Kenntnisvermittlung zu hochmotivierten jungen Menschen führt, die anschließend eine reguläre Ausbildung aufnehmen können. Gerade für Bereiche, wie das Handwerk oder das Gastgewerbe, die händeringend Fachkräftenachwuchs suchen, ist dies eine zusätzliche Chance.
Dieses tolle Projekt, das in Flensburg seit Oktober 2015 erfolgreich läuft, sollte auch in anderen Städten übernommen werden. In Lübeck wurden bereits erste Gespräche von der Bundesagentur für Arbeit und der Handwerkskammer angeschoben. Auch in unserer Region sucht das Handwerk Nachwuchs und verfügt über die nötigen überbetrieblichen Ausbildungskapazitäten und Unterbringungsmöglichkeiten auf dem Priwall. In Timmendorf wäre das Berufsbildungswerk Bugenhagen Timmendorfer Strand mit Werkstätten und Internat eine weitere gute Adresse für die Jugendlichen, um auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereitet zu werden. Ich hoffe sehr, dass junge Geflüchtete auch in Lübeck diese sinnvolle Berufsorientierung erhalten. Das wäre eine Win-Win-Situation für die Jugendlichen und für das Handwerk.
Auf gesetzlicher Ebene werden wir für die Betriebe mehr Sicherheit und für die jungen Menschen bessere Bleibeperspektiven schaffen. Wir wollen jungen Geflüchteten ein sicheres Aufenthaltsrecht für die Dauer der Ausbildung geben. Den Ausbildungsbetrieben garantieren wir zusätzlich zwei Jahre, in denen die jungen Menschen nach der Ausbildung im Betrieb dann als Gesellinnen und Gesellen arbeiten können.“