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Iran: Sorge um fünf verhaftete Christen

Open_Doors_Nachrichten_Banner_600x168Sorge um fünf verhaftete Christen – 43 Verhaftungen in einem Monat – „aggressive Kampagne“ gegen Hauskirchen – KELKHEIM, 2. September 2016) – Am 26. August haben Beamte des Iranischen Ministeriums für Sicherheit und Aufklärung (MOIS) fünf iranische Christen nordöstlich der Hauptstadt Teheran verhaftet. Während die Familien der Inhaftierten Besorgnis äußerten, wiesen Beobachter auf eine Häufung von Verhaftungen von Christen in dem islamischen Land hin.
„Illegale Verbreitung des Evangeliums“

Die Namen der fünf festgenommenen Männer lauten Afshar Naderi, Hadi Asgari, Mohammad Dehnavi, Amir Dashti und Ramil Bet-Tamraz. Während der Verhaftung verlangte Afshar Naderi nach Auskunft von Middle East Concern (MEC) von den Beamten die Vorlage eines Haftbefehls, woraufhin er verprügelt worden sei. Einer der Männer, Ramil Bet-Tamraz, ist der Sohn von Pastor Victor Bet-Tamraz, der die Pfingstlich-Assyrische Kirche von Teheran bis zu ihrer Schließung durch das Innenministerium im Jahr 2009 leitete. Pastor Tamraz selbst wurde im Dezember 2014 gemeinsam mit zwei christlichen Konvertiten wegen „illegaler Verbreitung des Evangeliums“ verhaftet. Nach mehreren Monaten wurde er gegen Kaution bis zu seinem Prozess wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach der Verhaftung seines Sohnes hat Pastor Tamraz bislang vergeblich versucht, den Aufenthaltsort der fünf Männer ausfindig zu machen.

Einschüchterungen und erzwungene Geständnisse

Rob Duncan von MEC kommentierte die neuerliche Verhaftung und schildert die Sorgen der Angehörigen: „Alle sind verständlicherweise in großer Sorge; sie erkennen keine andere Erklärung für die Verhaftung als das Bemühen der Regierung, belastendes Material für den Prozess gegen Pastor Tamraz und die mit ihm verhafteten Männer zu sammeln.“ Es wird befürchtet, dass Beamte des MOIS Geständnisse erzwingen und so „Beweise“ gegen die Angeklagten erbringen möchten.

Seit Jahresbeginn sind im Iran bereits über 200 Christen verhaftet worden. Viele sitzen weiterhin in Haft, während andere, wie Pastor Tamraz, ihren Prozess erwarten. Laut MEC wurden allein im August 43 Christen verhaftet. „Das iranische Regime betreibt momentan eine sehr aggressive Kampagne gegen Hauskirchen. Dabei werden immer wieder Leiter eingeschüchtert und unter Druck gesetzt“, so Duncan.

Maryam Naghash Zargaran wieder in ärztlicher Behandlung

Aufgrund ihres ernsten Gesundheitszustandes wurde die seit Juli 2013 inhaftierte Christin Maryam Naghash Zargaran am 28. August zur ärztlichen Behandlung vorübergehend aus dem Gefängnis entlassen. Ihre Familie hofft darauf, dass die Behandlungsdauer diesmal – anders als bei der letzten kurzzeitigen Entlassung (Open Doors berichtete) – für ihre Genesung ausreichen wird.

Auf dem Weltverfolgungsindex rangiert der Iran aktuell an 9. Stelle unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
Hinweis: Am 8. Oktober kommen Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland zum Open Doors Jugendtag 2016 in die Rittal-Arena nach Wetzlar. Unter dem Motto „Unsichtbar“ berichten Sprecher aus dem Jemen, Nigeria und dem Nahen Osten von Gottes Wirken inmitten von Verfolgung. Auch Sie können sich an dem Event beteiligen und den Jugendlichen durch Ihre Mitarbeit dienen. Alle Informationen zum Jugendtag und zum Service-Team finden Sie in unserem Jugendbereich.

Quelle: Middle East Concern, Open Doors

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Über Open DoorsWeit mehr als 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Open Doors ist als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit über 60 Jahren in rund 60 Ländern im Einsatz für verfolgte Christen. Jährlich veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Projekte von Open Doors umfassen Hilfe zur Selbsthilfe, Ausbildung von christlichen Leitern, Engagement für Gefangene, Nothilfe und Trauma-Arbeit, die Bereitstellung von Bibeln und christlicher Literatur sowie die Unterstützung von Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.