Drei zusätzliche Teezeremonien in der Völkerkundesammlung

Im Rahmen der Ausstellung „Japan – Traditionen zwischen Zeiten und Welten“ werden aufgrund der großen Nachfrage nochmals drei Teezeremonien mit Michiyo Suzuki Kubiak, Kiel, angeboten. Diese finden am Sonnabend, 29. April 2006, um jeweils 12 Uhr, 13.45 Uhr und 15 Uhr (drei Einzelveranstaltungen) statt, zu denen eine Anmeldung erforderlich ist. Jede Teezeremonie ist auf maximal 25 Personen beschränkt. Karten sind ab sofort an der Kasse der Lübecker Völkerkundesammlung, Parade 10 (Zeughaus am Dom), erhältlich. Sie kosten zwölf Euro, Mitglieder der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde e. V. zahlen sieben Euro.
Die Sitte des Teetrinkens kommt aus China nach Japan und ist dort spätestens seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar. Es gibt im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Weisen, Tee zu trinken, die immer mehr verfeinert werden.
Vorläufer der sogenannten Teezeremonie kommen gegen Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Zen-Buddhismus aus China nach Japan und werden dort hauptsächlich in den Klöstern gepflegt. Die eigentliche Kulturform der Tee-Kunst entsteht unter der Herrschaft des Kriegerstandes. Der Dichter, Maler und Tee-Meister Noami (1394 – 1471) kreiert den „Stil des Tees im Studierzimmer“ und stellt Regeln für die Ausstattung der Räume, die Handhabung der Tee-Utensilien und das Verhalten der Gäste während der Zusammenkunft auf. Als Vater der eigentlichen Teezeremonie gilt aber der Zen-Mönch Murata Juko (1422 – 1502). Er verkleinert den Teeraum und legt eine Feuerstelle für ein versenktes Holzkohlebecken in den Boden. So kann der Gastgeber erstmals eigenhändig vor den Augen der Gäste den Tee zubereiten. Juko spricht von einem Tee-Weg, chado, der letzten Endes eins sei mit dem Zen-Weg und abseits von Pracht und Luxus in Schlichtheit vor sich gehen solle. Meditative Haltung und ein Gefühl des Einsseins und der Harmonie sollten eine neue Form des Teetrinkens bestimmen.









