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Menschlich gesehen

Jeder Fünfte putzt seinen Kühlschrank nur ein- bis zweimal im Jahr TK rät: Richtig lagern, länger genießen

Es soll ja Menschen geben, die mit ihrem Kühlschrank sprechen – wie zum Beispiel der Journalist Axel Hacke mit seinem Freund „Bosch“. So viel Aufmerksamkeit bekommt das unverzichtbare  Haushaltsgerät allerdings selten. Selbst das von Hygieneexperten vorgegebene Minimalziel – einmal monatlich mit Essigwasser reinigen –  erreichen wenige. Nur jeder dritte Deutsche putzt seinen Kühlschrank einmal  im Monat oder öfter. Jeder Fünfte reinigt die kalte Lagerstätte für Verderbliches nur ein- bis zweimal im Jahr. So das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).Knapp zwei Drittel der Befragten räumen ihren Kühlschrank komplett aus, um ihn sauberzumachen, der Rest reinigt abschnittsweise nach Bedarf. Besonders in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern leben die Freunde der flüchtigen Reinigung (57 Prozent), während ihre Nachbarn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen überdurchschnittlich oft die gründliche Methode bevorzugen (70 Prozent). „Damit der Kühlschrank nicht zur Keimschleuder wird, sollte neben der regelmäßigen Reinigung auch jedes kleine Malheur zwischendurch gleich beseitigt werden, zum Beispiel wenn Fleischsaft oder Auftauwasser ausgetreten sind“, rät Ernährungswissenschaftlerin Nicole Battenfeld von der TK. Sonst bestehe die Gefahr, dass Lebensmittel, die vor dem Verzehr nicht erhitzt werden, mit Salmonellen oder anderen gefährlichen Keimen in Kontakt kommen.

Herrscht außerdem Chaos im Kühlschrank, erschwert das nicht nur die Suche. Auch die Qualität der Lebensmittel kann darunter leiden, und manches verdirbt schneller als nötig. Auch liegen oft Dinge im Kühlschrank, die
dort eigentlich gar nicht hingehören. Battenfeld erläutert, wie man Äpfel, Butter, Käse und Co. am besten lagert, damit diese ihre wertvollen Inhaltsstoffe behalten und nicht zur Gesundheitsgefahr werden.

„Auch wenn der Kühlschrank eine wunderbare Möglichkeit bietet, Verderbliches länger aufzubewahren, gilt: nicht überfüllen!“, sagt Battenfeld. Wenn kein Platz mehr zwischen den einzelnen Produkten bleibe, könne die Luft nicht ausreichend zirkulieren. Die Folge ist, dass die Lebensmittel nicht optimal gekühlt werden und schneller verderben. Bei herkömmlichen Geräten ist die Temperatur im Kühlschrank nicht überall gleich. Am kältesten ist es in der Nähe des so genannten Verdampfers, also an der Rückwand und der darunterliegenden Glasplatte. Nach oben hin wird es kontinuierlich wärmer. Auch in den Gemüse- und Türfächern herrschen mildere Temperaturen. „Damit die Lebensmittel länger haltbar sind, gehört jedes Produkt an den richtigen Platz“, erklärt die TK-Ernährungsexpertin:

•    Obst und Gemüse in den dafür vorgesehenen Fächern aufbewahren – am besten getrennt.
•    Leicht verderbliche Produkte wie Fisch, Frischfleisch oder Wurst auf der Glasplatte lagern.
•    Eine Etage höher lassen sich Milchprodukte wie Joghurt und Sahne gut aufbewahren.
•    Ganz oben haben Käse, zubereitete Speisereste oder Geräuchertes ihren Platz.
•    Lebensmittel, die nur leicht gekühlt werden müssen, wie Butter, Eier oder Marmelade, sind in der Kühlschranktür am besten aufgehoben. Auch Getränke, Dressings oder Tuben finden dort ihren Platz.

Brot oder Speiseöl muss nicht in den Kühlschrank. Auch manche Obst- und Gemüsesorten reagieren auf die darin herrschenden Temperaturen mit Kälteschäden oder verlieren ihr Aroma. Ananas, Avocados, Bananen, Mangos, Papayas, Zitrusfrüchte und Melonen sollten in einer möglichst dunklen und kühlen Ecke aufbewahrt werden, falls kein Keller oder keine Speisekammer verfügbar ist. Und: „Äpfel müssen immer getrennt von anderem Obst oder Gemüse gelagert werden, da sie das Reifehormon Ethylen produzieren“, erklärt Nicole Battenfeld. Umgekehrt könne man gezielt eine schnellere Reifung von noch grünen Bananen oder Tomaten bewirken, wenn man sie neben Äpfel legt. Tomaten gehören übrigens ebenso wenig in den Kühlschrank wie Auberginen, Gurken, grüne Bohnen, Kartoffeln, Kürbis, Paprika und Zucchini.

„Pflanzliche Lebensmittel schmecken frisch am besten und haben nur dann ihren vollen Nährstoffgehalt. Hier gilt: lieber öfter kleinere Portionen einkaufen und direkt verzehren“, rät die TK-Expertin.

Speisereste sollte man schnell abkühlen und in fest verschlossenen Behältern in den Kühlschrank stellen. Grundsätzlich ist es besser, Lebensmittel immer gut verpackt zu lagern. So vermeidet man, dass etwa
Wurst oder Käse aus-trocknen und Milchprodukte fremde Gerüche annehmen. „Auch aus hygienischen Gründen gehören Frischfleisch oder Fisch in verschließbare Verpackungen. Geöffnete Konserven sollte man umfüllen“, empfiehlt Battenfeld.