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Politik & Wirtschaft

Niedrigster Stand der Arbeitslosigkeit in einem Dezember seit 1981

Niedrigster Stand der Arbeitslosigkeit in einem Dezember seit 1981 –Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat saisonbedingt angestiegen und im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen

„Trotz der saisonbedingten Entlassungen waren Ende Dezember 2.541 Arbeitnehmer weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als noch zu Jahresbeginn. Auch im direkten Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.185 arbeitslose Frauen und Männer weniger. Damit wurde der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit in einem Dezembermonat seit 35 Jahren verzeichnet. Wir starten auf einer sehr guten Basis in das neue Jahr“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Die hohe Flüchtlingszuwanderung im Jahr 2015 hat sich bisher nur moderat auf die Arbeitslosigkeit ausgewirkt. Ein Großteil der geflüchteten Menschen befindet sich noch im Asylverfahren, besucht einen Kurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge oder eine Fördermaßnahme der Arbeitsagentur oder des Jobcenters. Ich gehe davon aus, dass 2017 mehr geflüchtete Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Wichtig ist bei Schutzsuchenden eine früh einsetzende und enge Verzahnung von Sprachförderung, betrieblicher Praxis und Qualifizierung. In enger Kooperation mit Unternehmen kann zum Beispiel sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit dem Erwerb berufsbegleitender Teilqualifikationen und berufsbezogener Sprachförderung kombiniert werden. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird in vielen Bereichen die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung schwieriger und bremst sogar weitere Beschäftigungszuwächse. Hier bietet neben der Integration geflüchteter Menschen die Aus- und Weiterbildung Geringqualifizierter gute Chancen. Sie können neben einer Tätigkeit berufsbegleitend bis zum Erwerb eines Berufsabschlusses qualifiziert werden. Wir informieren gerne über die Fördermöglichkeiten“, bietet Dusch an.

 

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 16.158 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 759 (4,9 Prozent) mehr als im Vormonat und 1.185 (6,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte an und ging zum Vorjahresmonat um 0,7 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent zurück. Im Dezember 2016 wurden 1.058 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 217 oder 25,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn bei 13.727 Stellen Arbeitskräfte gesucht, 414 oder 2,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Einen Rückgang gab es insbesondere bei der Arbeitnehmerüberlassung.

 

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.701, das sind 565 (13,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 113 (2,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,2 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 11.457 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 194 (1,7 Prozent) gegenüber November 2016. Im Vergleich zum Dezember 2015 ging die Arbeitslosigkeit um 1.072 (8,6 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent.

 

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 22.608 Personen befanden sich im Dezember 2016 in der Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 92 Personen oder 0,4 Prozent gestiegen.

 

Arbeitsmarkt Regional

 

Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit in allen Bezirken der Arbeitsagentur Lübeck an und ging im Vergleich zum Vorjahr zurück.

 

In der Hansestadt Lübeck waren Ende Dezember 2016 9.569 Arbeitslose gemeldet, 113 (1,2 Prozent) mehr als vor einem Monat und 906 (8,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat an und ging um 0,9 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,6 Prozent zurück. Unter den kreisfreien Städten verzeichnet die Hansestadt weiterhin die niedrigste Quote.

1.964 Arbeitslose und damit 59 (3,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 84 (4,1 Prozent) weniger als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende Dezember 2016 7.605 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 54 (0,7 Prozent) weniger als im November 2016 und 822 (9,8 Prozent) weniger als im Dezember 2015.

 

Im Kreis Ostholstein waren Ende Dezember 2016 6.589 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 646 oder 10,9 Prozent mehr als im Vormonat und 279 oder 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg saisonbedingt um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat an und ging um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 6,4 Prozent zurück.

2.737 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 506 (22,7 Prozent) mehr als im November 2016 und 29 (1,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 3.852 Arbeitslose gemeldet, das waren 140 (3,8 Prozent) mehr als im Vormonat und 250 (6,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im Dezember 2016 1.885 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 72 (4,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat an und ging um 15 (0,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,8 Prozent (Vorjahr 7,9 Prozent). Es meldeten sich 353 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 282 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 62 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum November 2016 um 245 (26,5 Prozent) an und ging im Vergleich zum Vorjahr um 63 (5,1 Prozent) auf 1.169 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent (Vorjahr 7,7 Prozent). Dabei meldeten sich 441 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 193 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Dezember 160 neue Stellen.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im Dezember 2016 1.853 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 240 oder 14,9 Prozent gegenüber dem Vormonat an und ging um 77 oder 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,3 Prozent (Vorjahr 7,7 Prozent). Dabei meldeten sich 544 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 296 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 96 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von November 2016 auf Dezember 2016 um 55 (7,1 Prozent) auf 831 Frauen und Männer gestiegen. Das waren 17 (2,0 Prozent) Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent). Dabei meldeten sich 225 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 170 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Dezember 90 neue Stellen.