Politik & Wirtschaft

„IHK-Mentor“ führt Existenzgründer zum Erfolg

IHKKiel
IHK zu Kiel und Wirtschaftsminister Austermann starten innovatives Gründungsportal
Existenzgründer können künftig noch schneller und einfacher ihre Geschäftspläne erstellen. Das von der IHK Kiel entwickelte Internet-Gründungsportal „IHK-Mentor“ wurde am Montag (24. April) durch den schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Dietrich Austermann online geschaltet. Zukünftig können Existenzgründer unter www.ihk-mentor.de Informationen recherchieren, Tipps für ihre Branche und ihren Standort erhalten, den Geschäftsplan im Frage-Antwort-Dialog entwickeln und sich per Internet mit den IHK-Experten über die Stärken und Schwächen ihres Konzeptes austauschen. Das Projekt wurde mit finanzieller Förderung durch das Land Schleswig-Holstein realisiert.
IHK-Hauptgeschäftsführer Wolf-Rüdiger Janzen freute sich auch über den erfolgreichen Abschluss eines „ehrgeizigen und hoch innovativen Projektes“, das fortan Gründerinnen und Gründer sowie Berater unterstützen soll. IHK-Mentor sei eines der am stärksten serviceorientierten Beratungsinstrumente der IHK zu Kiel, so Janzen. Er machte zugleich deutlich, dass die wichtige persönliche Betreuung von Existenzgründerinnen und Existenzgründern nicht in das Internet verlagert werden soll. „Aber mit IHK-Mentor können wir sehr viele Standardfragen schon im Vorfeld klären und uns im Vier-Augen-Termin auf die wirklich kritischen und schwierigen Themen konzentrieren“, sagte der IHK-Chef.
Einmalig in Deutschland ist nach Angaben der IHK zu Kiel die hohe Interaktivität des „IHK-Mentor“. In insgesamt 18 Fragebögen wurde der Planungsprozess in leicht zu bearbeitende Schritte zerlegt, die es erlauben, den Geschäftsplan im Frage-Antwort-Dialog aufzustellen. Je nach Branche und persönlichen Voraussetzungen der Gründer werden „Mentor-Tipps“ und „Mentor-Checks“ zur weiteren Vorgehensweise und speziellen Aufgaben geliefert. Per Mausklick können die am heimischen PC erarbeiteten Geschäftskonzepte freigeschaltet und auf ihre wirtschaftliche Stabilität geprüft werden. Dadurch können sich angehende Unternehmer optimal und zielgerichtet auf Beratungsgespräche vorbereiten.
Auch kleine Gründungsvorhaben lassen sich sehr leicht mit „IHK-Mentor“ bearbeiten. Unternehmen, die beispielsweise aus dem heimischen Wohnzimmer heraus gestartet werden und ohne Personal und Sachinvestitionen auskommen, können eine ganze Reihe der Fragebögen einfach unbearbeitet lassen. Dennoch wird ein Gesamtfinanzierungsangebot errechnet und die Gründer erhalten eine umfassende Beratung.
„IHK-Mentor“ setzt nach den Worten des verantwortlichen IHK-Geschäftsführers Michael Zeinert eine Vielzahl neuer Maßstäbe im Vergleich zu bereits bestehenden Gründungsportalen. So könne der komplette Businessplan online und auf Wunsch nicht nur IHK-Beratern, sondern auch anderen Förderinstitutionen wie der Investitionsbank, den regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Banken oder Sparkassen zur Verfügung gestellt werden. Erstmals könne dadurch die gesamte Förderlandschaft aktiv am Beratungs- und Qualifizierungsprozess teilnehmen und für nachhaltigere Gründungen in Schleswig-Holstein sorgen. „Mit IHK-Mentor wird es möglich sein, dass sich die Förderinstitutionen sehr schnell über ein bestimmtes Geschäftskonzept austauschen und auch Entscheidungen treffen können“, sagte Zeinert. Die Kieler IHK erwartet, dass in nächster Zeit weitere IHKs ihren Gründerinnen und Gründern diesen Service bereitstellen werden. Somit wächst die Betreuungsdichte im Land und zusätzliche, für Gründer wichtige regionale Informationen aus anderen IHK-Bezirken des Landes können mit bereitgestellt werden“.
Ein weiteres Novum ist die Konzentration auf Branche und Region des geplanten Vorhabens, die von Anfang an zu einer spürbaren Reduzierung der zu bewältigenden Informationsflut für die Gründer führt. Der IHK-Mentor besteht aus zwei Teilbereichen: dem sogenannten „Info-Portal“ und dem „Gründungsdialog“. Über einen personalisierten Web-Zugang erstellen die angehenden Unternehmer ihr persönliches Gründungsprofil. Die wichtigsten Informationen hierfür sind der Ort des Gründungsvorhabens und die Branche. Bei allen künftigen Recherchen im Info-Portal werden nun nur solche Treffer angezeigt, die auch für den ausgewählten Ort der Gründung und die gewählte Branche zutreffen. Im Gründungsdialog werden die Fragen, mit denen sich die Gründer im Rahmen der Erstellung ihres Geschäftskonzeptes zu beschäftigen haben, nach der vorher festgelegten Branche ausgewählt.