Wiedereinführung des Meisterbriefes: Kammerpräsident Horst Kruse lobt Pläne der Union
„Die katastrophale Entwicklung in den zulassungsfreien Handwerksberufen1 zeigt deutlich, dass der Meisterbrief als Voraussetzung für die Selbständigkeit Garant für lebensfähige Betriebe, qualitativ hochwertige Arbeit sowie sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk ist“, mit diesen Worten reagierte Horst Kruse, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, auf Äußerungen des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller, der am Wochenende angekündigt hatte, „Die Novellierung der Handwerksordnung in allen Punkten zu überprüfen“. Die Union wolle bei einer Regierungsübernahme den in den meisten Handwerksbranchen abgeschafften Meisterbrief wieder einführen… Nach dem nordrhein-westfälischen Arbeitsminister Karl-Heinz Laumann ist Peter Müller nun der zweite prominente CDU-Vertreter, der die Wiedereinführung des Meisterbriefes fordert. Begründet werden die Pläne zur Wiedereinführung des Meisterbriefes mit einem deutlichen Rückgang der Ausbildungsplätze, beispielsweise im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk.
Dazu Horst Kruse: „Wir haben vor den Auswirkungen der Novellierung der Handwerksordnung immer wieder gewarnt und jetzt spüren wir ganz deutlich, dass die Schulabgänger, die keinen Ausbildungsplatz in den zulassungsfreien Handwerken finden, eindeutig zu den Verlierern gehören.“ Kruse erneuerte seine Forderung an die politischen Parteien, die Wiedereinführung des Meisterbriefes zum Thema im Bundestagswahlkampf zu machen: „Das Handwerk wird die Parteien und ihre Kandidaten auch an ihren Aussagen zu diesem Thema messen“.
1 Zulassungsfreie Handwerksberufe:
Seit dem 1. Januar 2004 ist die Meisterprüfung immer noch in 41 zulassungspflichtigen Handwerken erforderlich. Alle übrigen 53 Handwerke (darunter beispielsweise das Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk, das Parkettlegerhandwerk, das Rolladen- und Jalousiebauerhandwerk oder das Raumausstatterhandwerk) sind zulassungsfrei und können ohne Befähigungsnachweis selbständig ausgeübt werden.









