Italienische Wettbewerbsbehörde verhängt Strafen gegen Ticketanbieter
Italienische Wettbewerbsbehörde verhängt Strafen gegen Ticketanbieter – Den Lieblingssänger live erleben, zum Musical nach London reisen, einmal bei einem Fußballmatch von Messi dabei sein – die Erfüllung solcher Träume ist oft nur einen Mausklick entfernt. Doch wie schützt man sich vor unseriösen Ticketanbietern im Internet? Die Europäischen Verbraucherzentren erhalten regelmäßig Beschwerden von Käufern, die sich über hohe versteckte Zusatzgebühren, die Lieferung falscher Tickets oder unbeantwortete Reklamationen beklagen.
Die italienische Wettbewerbsbehörde ist nun gegen solch unlauteres Geschäftsgebaren vorgegangen. Gegen den Anbieter Ticketone SpA wurde eine Strafe von einer Millionen € verhängt. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe nicht genügend Vorsichtmaßnahmen getroffen, um den Tickethandel am Schwarzmarkt zu verhindern. So seien innerhalb kürzester Zeit viele Tickets zu massiv überteuerten Preisen im sog. Zweitmarkt gelandet. Gegen die auf diesem Markt vertretenen Online-Ticketbörsen Seatwave, Viagogo, Ticketbis und Mywayticket wurden ebenfalls Geldbußen von insgesamt 700.000 € verhängt. Ihnen wird zur Last gelegt, den Verbrauchern wesentliche Informationen vorzuenthalten und gegen Verbraucherschutzrechte zu verstoßen. Zur Pressemitteilung der italienischen Wettbewerbsbehörde.
„Mit dem Eingreifen der italienischen Wettbewerbsbehörde wurde ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Verbraucherschutz auf diesem Gebiet unternommen“, sagt Christophe Mitlehner, Jurist beim Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland. Die Ticketbörse Viagogo wurde bereits im März dieses Jahres von der Verbraucherzentrale Bayern abgemahnt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Unsere Tipps beim Ticketkauf:
⦁ Machen Sie sich klar, wer die Eintrittskarte zum Verkauf anbietet. Beim Veranstalter oder bei einem offiziellen Vorverkäufer haben Sie weniger zu befürchten, als bei einer Ticketbörse.
⦁ Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten über den Ticketanbieter.
⦁ Werfen Sie einen Blick ins Impressum. Sind Name und andere wichtige Angaben wie Postadresse oder Handelsregisternummer zu finden?
⦁ Achten Sie während des gesamten Bestellvorganges darauf, auf welcher Website Sie sind. Wurden Sie vielleicht weitergeleitet, ohne es zu merken?
⦁ Bedenken Sie, dass es beim Ticketkauf grundsätzlich kein Widerrufsrecht gibt.