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Politik & Wirtschaft

Positiver Start in die Sommerpause

Positiver Start in die Sommerpause – Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, waren im Juli 2017 weniger Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat gab es einen saisonbedingten Anstieg.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel im Vergleich zum Vormonat Juni deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Wir starten aus einer guten Ausgangsbasis in die übliche Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt. Wie in den Vorjahren haben sich in den letzten Wochen viele Jüngere nach Abschluss der Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos gemeldet. Erfahrungsgemäß beginnen sie in den nächsten drei Monaten mit einer Beschäftigung, einem Studium oder weiterführenden Schulbesuch, so dass ich zum Herbst wieder mit einem Rückgang rechne. Bei der Ausbildungsplatzsuche gibt es noch sehr gute Chancen. Wer sich jetzt erst entschlossen hat, eine Ausbildung zu machen oder noch keinen passenden Ausbildungsbetrieb gefunden hat, sollte sich unbedingt bei uns melden“, empfiehlt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.572 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 38 (0,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 510 (3,4 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert zum Vormonat und ging um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 6,7 Prozent zurück. Im Juli 2017 wurden 1.210 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 59 oder 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 4.290 Stellen wurden Ende des Monats noch Arbeitskräfte gesucht, 737 oder 20,7 Prozent mehr als im Juli 2016. Insbesondere im Hotel- und Gastgewerbe, Handel, aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung bieten sich Einstiegschancen für Arbeitsuchende.

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 3.990, das sind 66 (1,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 261 (7,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 1,8 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.582 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 28 (0,3 Prozent) gegenüber Juni 2017. Im Vergleich zum Juli 2016 ging die Arbeitslosigkeit um 771 (6,6 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 4,9 Prozent.

Der Anstieg bei der Arbeitsagentur und der Rückgang bei den Jobcentern beruht teilweise auf einer Gesetzesänderung. Arbeitnehmer, die bislang zu ihrem Arbeitslosengeld aufstockend Grundsicherungsleistungen erhalten haben und statistisch den Jobcentern zugerechnet wurden, werden seit Anfang des Jahres in der Arbeitslosenversicherung geführt und betreut

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 20.827 Personen befanden sich im Juli 2017 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 353 Personen oder 1,7 Prozent gesunken.

Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit außer im Dienststellenbezirk Timmendorfer Strand in allen Regionen des Agenturbezirkes zurück. Im Vergleich zum Vormonat gab es in den Dienststellen Eutin, Neustadt und Timmendorfer Strand bereits einen Saisonanstieg.

In der Hansestadt Lübeck bleibt die Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt 1992. Ende Juli 2017 waren 9.513 Arbeitslose gemeldet, 2 (0,0 Prozent) weniger als vor einem Monat und 327 (3,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat und ging um 0,4 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,4 Prozent zurück. Damit behält Lübeck den vierten Monat in Folge die niedrigste Arbeitslosenquote der kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein.

2.301 Arbeitslose und damit 9 (0,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 276 (13,6 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende Juli 2017 7.212 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 11 (0,2 Prozent) weniger als im Juni 2017 und 603 (7,7 Prozent) weniger als im Juli 2016.

Der Anstieg bei der Arbeitsagentur und der Rückgang beim Jobcenter beruht teilweise auf einer Gesetzesänderung. Arbeitnehmer, die bislang zu ihrem Arbeitslosengeld aufstockend Grundsicherungsleistungen erhalten haben und statistisch den Jobcentern zugerechnet wurden, werden seit Anfang des Jahres in der Arbeitslosenversicherung geführt und betreut.

Auch im Kreis Ostholstein ist die Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt 1992. Ende Juli 2017 waren 5.059 Arbeitslose gemeldet, ein Anstieg zum Vormonat von 40 oder 0,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren 183 (3,5 Prozent) Arbeitnehmern weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat und ging um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 4,9 Prozent zurück.

1.689 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 57 (3,5 Prozent) mehr als im Juni 2017 und 15 (0,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 3.370 Arbeitslose gemeldet, das waren 17 (0,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 168 (4,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang beim Jobcenter beruht teilweise auf einer Gesetzesänderung. Arbeitnehmer, die bislang zu ihrem Arbeitslosengeld aufstockend Grundsicherungsleistungen erhalten haben und statistisch dem Jobcenter zugerechnet wurden, werden seit Anfang des Jahres in der Arbeitslosenversicherung geführt und betreut.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im Juli 2017 1.720 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl nahm um 47 (2,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat zu und ging um 19 (1,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent). Es meldeten sich 337 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 293 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 85 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Juni 2017 auf Juli 2017 um 13 (2,1 Prozent) angestiegen und im Vergleich zum Vorjahr um 5 (0,8 Prozent) auf 644 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug 3,9 Prozent (Vorjahr 4,0 Prozent). Dabei meldeten sich 204 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 189 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Juli 2017 56 neue Stellen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im Juli 2017 1.234 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 22 oder 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 74 oder 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 4,8 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent). Dabei meldeten sich 314 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 328 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 81 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Juni 2017 auf Juli 2017 um 6 (1,0 Prozent) auf 632 Frauen und Männer gestiegen. Das war 1 (0,2 Prozent) Person mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vorjahr 4,1 Prozent. Dabei meldeten sich 162 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 155 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Juli 2017 64 neue Stellen.

Ausbildungsmarkt

Selbst kurz vor Ausbildungsbeginn haben sowohl Bewerber als auch Betriebe noch gute Möglichkeiten. Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2016 nahmen 2.777 (+353 zum Vorjahr) Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. 851 (+104) Jugendliche suchten Ende Juli 2017 noch eine Stelle.

Von den Betrieben wurden 3.395 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 174 weniger als im Vorjahr. Das Angebot bleibt jedoch auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Davon waren Ende Juli 2017 noch 1.276 (+4) offen. Rechnerisch kamen damit 1,5 noch offene Stellen auf einen unversorgten Bewerber. Im Vorjahr waren es 1,7 Stellen pro Bewerber.

Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker/in oder Mechatroniker/in, in Ernährungsberufen wie Bäcker/in, Fleischer/in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Fachkraft im Gastgewerbe, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel oder Versicherungen, Fachkraft Kurier-, Express- und Postdienstleistungen oder Lagerlogistik, in Bauberufen wie Maurer/in, Tiefbaufacharbeiter/in, Straßenbauer/in oder Maler- und Lackierer/in und in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Krankenpfleger/in.

„Gerade in den Wochen um den Ausbildungsstart tut sich erfahrungsgemäß noch einiges. Wer noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, sollte sich schnellstmöglich mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Es gibt noch viele interessante Möglichkeiten. Jugendliche sollten jedoch offen für Alternativen sein. Betriebe bitte ich, auch Jugendliche zu berücksichtigen, die nicht 100‑prozentig den Vorstellungen entsprechen. Es wäre fatal, gar nicht auszubilden. Einige brauchen zusätzliche Betreuung, um gute Fachkräfte zu werden. Hier kann die Arbeitsagentur zum Beispiel mit „ausbildungsbegleitenden Hilfen“ oder der „Assistierten Ausbildung“ dabei unterstützen, den Ausbildungserfolg zu sichern“, empfiehlt Dusch.