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Dokumentation: Die Stasi als Schild und Schwert der Partei

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Wanderausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ in der Katharinenkirche
„Feind ist, wer anders denkt“ – so heißt die Wanderausstellung der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen. Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls wird sie vom 3. bis 27. September 2009 in der Lübecker Katharinenkirche gezeigt wird. Sie richtet sich vor allem an die Bürgerinnen und Bürger in den alten Bundesländern und wurde im letzten Jahr in Hamburg zum Tag der Deutschen Einheit erstmals präsentiert. Offiziell wird die Ausstellung am Donnerstag, 3. September, um 17 Uhr von Bürgermeister Bernd Saxe, der Beauftragten für Minderheiten und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Caroline Schwarz, und dem Leiter der Abteilung Bildung und Forschung der Stasi-Unterlagen-Behörde, Dr. Helge Heidemeyer, eröffnet. Der Eintritt ist kostenlos, Gäste sind herzlich willkommen.
Die Wanderausstellung dokumentiert die Entstehung, Aufgaben und Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). An exemplarisch ausgewählten Daten und Ereignissen der DDR-Geschichte wird erläutert, wie das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ die Macht der Staatspartei SED sicherte: etwa durch Überwachung der eigenen Bevölkerung, Repressionsmaßnahmen und den Einsatz von Spitzeln, den inoffiziellen Mitarbeitern (IM).
Die Ausstellung beschränkt sich jedoch nicht auf die Darstellung des Täterapparates. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Schicksal der Menschen, die in das Visier der Staatssicherheit geraten sind. Denn Lebensweisen, die von der Norm abwichen, und politische Vorstellungen, die nicht der Parteidoktrin entsprachen, galten als „staatsfeindlich“ und wurden verfolgt. Anhand ausgewählter Biografien werden die oft gravierenden Auswirkungen der geheimpolizeilichen Verfolgung verdeutlicht.
Die Wanderausstellung kann vom 4. bis zum 27. September 2009, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BStU stehen für Gespräche und Führungen zur Verfügung. Gruppenführungen sind nach Anmeldung unter der Rufnummer (0451) 122-4180 oder per Fax unter (0451) 122-4106 möglich.
Begleitprogramm
* Weiterbildungsseminar für Lehrkräfte mit Dr. Hans-Peter Löhn, Dozent für politische Bildung bei der BStU, am Dienstag, 15. September 2009, 14.30 bis 18 Uhr. Um vorherige Anmeldung beim Kulturbüro der Hansestadt Lübeck unter der Rufnummer (0451) 122-7550 oder per E-Mail an kulturbuero@luebeck.de wird gebeten.
* Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, BStU, über sein Buch: „Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR“ (Verlag C. H. Beck, München 2009), Katharinenkirche (Königstraße/Glockengießerstraße) am Donnerstag, 17. September 2009, um 18 Uhr.